Frage: Mutter-Kind-Bindung

Ich habe in einem wissenschaftlichen Sachbuch über die Mutter-Kind-Bindung gelesen und dabei fiel mir folgendes auf: es hiess dort, dass 2/3 aller Kinder mit 6 Monaten deutlich protestieren, wenn die Mutter weggeht und es bestehe eine sehr enge M-K-B. Unser Sohn ist bald 8 Monate alt, eigentlich ein fröhliches Kind, wir schenken ihm all unsere Liebe und Zuwendung. Dennoch reagiert er überhaupt nicht, wenn ich weggehe, sehr selten schenkt er mir ein Lachen wenn ich zurück komme. Doch manchmal habe ich den Eindruck, er scheint mich noch gar nicht richtig zu kennen. Fremde lacht er ebenfalls vorbehaltslos an. Ich bin jetzt enorm verunsichert, Sie schreiben ja im Forum auch, jedes gesunde Kind fremdelt. Meine Frage ist jetzt folgende: kann es eine Ablehnung des Kindes gegenüber der Mutter geben, auch wenn diese ihrem Kind alles gibt, was es seelisch und körperlich braucht? Welche Gründe können Sie mir nennen, damit es zu einer gestörten Mutter-Kind-Bindung kommt? PS: wegen einer Infektion war unser Junge nach der GEburt noch 10 Tage auf der Intensiv, wir besuchten ihn jeden Tag mehrmals. Dann wurde er die ersten 3 Monate von mir und meinem Mann gemeinsam betreut. Herzlichen Dank für Ihre Antwort!

Mitglied inaktiv - 03.12.2002, 12:34



Antwort auf: Mutter-Kind-Bindung

Liebe Laura, Fremdeln kann sehr versteckt ablaufen. Ein längeres Mustern einer fremden Person, ein Kopfabwenden oder sonstiges Ausweichen zählt auch schon dazu. Die Frage ist auch, was Ihr Sohn tut, wenn er Kummer hat oder sich weh getan hat. Kommt er dann hauptsächlich zu Ihnen und läßt sich trösten, ist das auch schon ein Beweis für die bestehende Bindung. Die Situation nach der Geburt auf der Intensivstation war sicherlich ungünstig. Das kann man aber jetzt leider nicht mehr ändern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.12.2002



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