Frage: Mitbetreuung durch Dritte

Hallo, mein Sohn David (10 Monate, 4 Wochen zu früh )wurde nie schreiengelassen, ist Fremden ggü. nach kurzem Mustern freundlich und offen und grundsätzlich recht zufrieden.Nach der Geburt durfte ich ihn zwei Wochen lang immer nur kurz auf den Arm nehmen, da er an diversen Monitoren hing.Als David 4 Monate alt war, hatte ich einen Bandscheibenvorfall.Tragen, Wickeln hat sechs Wochen lang meine Mutter übernommen,wenn mein Mann nicht da war.Nun habe ich mir bei einem Unfall das Becken gebrochen und darf David wieder nicht heben. Eine Freundin hilft mir nun an 5 Tagen pro Woche, 8 Stunden am Tag, für 3/4 Wochen. Sie ist sie in allen Situationen die Handelnde, in denen es um Tragen und Heben geht.Mir tut das in der Seele weh, weil ich das Gefühl habe, dass er nicht versteht, warum ich das nicht mache. Er weint seither auch öfter. Glauben Sie, dass er durch diese Situation Schaden nimmt und sein Vertrauen in meine Fähigkeit ihn zu versorgen verliert, da es ja immer wieder Unterbrechungen meiner Versorgung gab? Ich habe Angst, dass er mich für unzuverlässig hält. Was kann ich tun, damit die Situation möglichst keine Auswirkungen auf unsere Bindung hat?Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von Kathrinisabel am 03.09.2012, 08:17



Antwort auf: Mitbetreuung durch Dritte

Hallo, Bindung entsteht weder allein durch Stillen noch allein durch Schmusen und Blickkontakt sowie miteinander sprechen und auch nicht allein durch Tragen. Alle Elemente tragen zusammen zur Bindung bei. Wenn Sie Ihren Sohn nicht tragen können, können Sie doch alles andere mit ihm machen. Sie können ihn auch im Sitzen in den Arm nehmen und neben ihm liegen und ihn streicheln. Es gibt genügend Gelegenheiten, bei dennen Sie ihrem Sohn zeigen können, wer seine richtige Mutter ist. Wenn Sie das beachten, brauchen Sie sich keine Sorgen wegen der Bindung zu machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.09.2012