Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
Mein Sohn war monatelang nachts alle 1,5 h wach, geschrien und kaum zu beruhigen. Ab 1 Jahr wurde es etwas besser, nun, mit 22 Monaten, wieder schlechter: Obwohl ich beim Einschlafen bis zu 45min oder länger bei ihm liege und/oder an seinem Bett knie , schreit er ,wenn ich rausgehen will. Ich kann mich aber doch nicht schon um 8 mit ihm hinlegen (bin Studentin, muss lernen, etc.).Auch nachts gibt es keine gute Lösung: In unserem Bett schläft er gar nicht, spielt nur herum, will toben, usw. Mit einer Matraze bei ihm ähnlich, er schreit dann zwar nicht/nur kurz, schläft aber total unruhig und ist morgens nichts ausgeruht - ebenso wenig wie ich/mein Mann (wechseln uns nachts ab).
Medizinisch ist laut KiA alles ok. Er bekommt zwar Zähne, aber das erklärt nicht das Problem. Denn er ist ja zufrieden, sobald man sich zu ihm legt - nur, dass er dann eben total unruhig schläft/spielen will o.ä. und wir alle keinen Schlaf kriegen. Sind langsam ratlos ... danke!
von
littlelilac
am 09.01.2012, 08:45
Antwort auf:
Mit fast 2 noch immer massive Schlafprobleme
Hallo, das Problem solcher Schreiben ist oft, dass sie viel zu spät kommen. Monatelanges Wachwerden nach jeder 2. Tiefschlafphase heißt, dass irgendetwas im Schlafrhythmus überhaupt nicht stimmt. Das muss geklärt werden und abgestellt werden. Entweder sind es Probleme der Einschlafsituation oder es sind Probleme der sog. Schlafhygiene, also wie und wo schläft das Kind, wieveil Ruhe es hat usw. Nur ganz selten gibt es angeborene Fehlfunktionen im Schlafanbahnungssystem, die dann manchmal eine medikamentöse Unterstützung brauchen.
Aber wenn monatelanges Schreien in der Nacht bestanden hat, kann man davon ausgehen, dass es später nicht viel besser sein wird. Jede kleinste Irritation im normalen Tagesablauf, jede neue Herausforderung (z.B. Fremdbetreuung), jede kleine Bindungsirritaion (Bzugsperson steht nicht mehr konstant zur Verfügung) löst neue Schlafprobleme aus.
Auf jeden Fall gehört ein knapp 2-jähriges zu seinen Eltern ins Schlafzimmer und bekommt dort ein eigenes Bett. Nachts wechselt man sich ab beim Beruhigen und Trösten und auch beim Einschlafen ist einmal die Mutter und einmal der Vater dran. Wenn Ihr Sohn merkt, dass es da ein festes und liebevolles Ritual gibt, dann wird er sich gerne darauf einlassen und in Zukunft ruhiger Schlafen. Zu warnen ist vor den vielen Schlafprogrammen zur Konditionierung der Kinder. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.01.2012