Frage:
Mit den Nerven am Ende
Hallo.
Mein Kind (1 Jahr) ist derzeit sehr schwierig. Es läßt sich nicht mehr auspacken (schreit hier bis wir fertig sind), zickt beim Essen, ist mit nichts zufrieden. Erst will es auf den Arm genommen werden, dann wieder gleich weg. Es wird wieder geschrien wie zur Babyzeit. Da ich alleinerz. bin und den ganzen Tag mit ihm alleine bin, überfordern mich diese Situationen manchmal. Kann man hier irgendwie entgegen steuern, dem Kind entgegenkommen ? Ich werde auch manchmal lauter, um ihm begreiflich zu machen, das nicht alles in Ordnung ist, was er macht. Muß man sich noch alles gefallen lassen ? Er zieht sich seit letzter Woche hoch, läuft aber noch nicht. Normalerweise müsste er jetzt ja etwas ausgeglichener sein, nach diesem Entwicklungsschritt.
LG
Natascha+Dirk
Mitglied inaktiv - 08.10.2003, 20:16
Antwort auf:
Mit den Nerven am Ende
Liebe Natascha und die anderen Mütter, leider ist der dritte Teil meines Langtextes über das emotionale Bewußtsein noch nicht per link zu erreichen, ich werde aber den Betreiber des Forums bitten, so schnell wie möglich diese Verbindung herzustellen, denn darin erkläre ich all das, was Sie derzeit mit Ihren Kindern bedrängt. Das Thema heißt Loslösung, Trotz und Selbstbewußtsein. Das ist also das Programm, darum geht es im Verhalten Ihrer und aller anderen Kinder, die das auch so machen, nur vielleicht nicht so willensstark. Willensstark ist auch schon das entscheidende Wort, denn in dem Verhalten Ihrer Kinder geht es darum, den entdeckten eigenen Willen den anderen Menschen gegenüber zu bekunden. Leider geht das noch nicht verbal, so muß sich der Säugling die Situationen nehmen, in denen das am leichtesten verständlich wird. Was tut er? Er übt Widerstand. Und Sie als Mütter verstehen es, nur leider ärgern Sie sich darüber, weil Sie dieses Verhaltens fälschlicherweise als einen Angriff auf Ihre Autorität und Kompetenz verstehen. So kommt ein Mißverständnis zustande, daß ein wesentliches, frühes Element der Selbstentwicklung eines jeden Menschen trübt. Ich denke, wenn Sie als Eltern dieses widerständlerische Verhalten des Säuglings als ein sein Selbst föderndes, die Loslösung von der primären Bezugsperson einleitendes Element verstehen, dann kommen Sie ab sofort viel besser damit klar. Die unliebsame Sache hat also sogar ihr Gutes! Verstehen bedeutet hier Verständnis haben, und Ihr Streß wird sofort nachlassen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.10.2003
Antwort auf:
Mit den Nerven am Ende
Hallo Natascha,
Du sagst, Du wirst mittlerweile laut, um ihm befreiflich zu machen, das sein Verhalten nicht in Ordnung ist, aber hallo, er ist doch erst ein Jahr.
Ich glaube, der größte Fehler, den man machen kann,ist der , dem Kind eine böse Absicht zu unterstellen. Aus seiner Sicht ist sein Verhalten(egal welches) immer begründet und gerechtfertigt und wir als Eltern sollten uns doch darüber im Klaren sein, dass seine Motive nicht mit denen eines Erwachsenen gleichzusetzen sind. Auch wenn sein Verhalten nicht so ist, wie Du es lieber hättest (oder nicht zu den Normvorstellungen eines lieben Kindes passt) bedenke bitte, dass es doch völlig normal ist. Dem Satz, man könne sich nicht alles gefallen lassen, entnehme ich , dass Du sein Verhalten persönlich nimmst, ich nehme an, dass das die Situation zusätzlich verschärft. Ich bin kein Experte, sondern "nur" Mutter, aber ich bin sicher, je mehr Liebe und Verständnis Du ihm entgegenbringst, desto schneller könnt Ihr Eure gemeinsame Zeit wieder genießen.
Versuche doch einfach, die Situation aus dem Blickwinkel zu sehen, dass Dein Kind gerade in solchen Phasen Deine besondere Zuwendung braucht, dann siehst Du das Ganze bestimmt etwas entspannter und dies überträgt sich dann sicherlich auf Deinen Kleinen. Ups, sollte eigentlich kein Aufsatz werden.
Also, ich wünsch Euch jedenfalls ein schnelles Ende der stressigen Phase, alles Gute
Sophiasmum
Mitglied inaktiv - 09.10.2003, 11:44
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Mit den Nerven am Ende
Hallo Natascha!
Also ich kann Dich sehr gut verstehen. Mein Sohn wird 8Monate und er ist überhaupt kein leichte Kind.Er hatte einen sehr schlechten Start,wir hatten fünf Monate die größten Probleme mit dem Essen, er hat sehr viel geschrien und auch mir sind die Nerven durchgegangen und ich hab ihn angeschrien weil ich einfach "auch nur ein Mensch bin" und meine Nerven blank lagen.Sekunden danach hat mir alles wieder leid getan und ich dachte mir auch,der Kleine kann doch überhaupt nichts dafür.Aber wie gesagt,auch Mütter sind nur Menschen. Heute noch versucht der Kleine und schaut wie weit er mit mir gehen kann.Von quängeln und schreien beim Auto fahren,beim einparken,beim einkaufen,daheim und ich bin ruhig,ich halte mir immer wieder vor Augen,der kann sich nicht anders ausdrücken.Ich bin zwar nicht alleinerziehend aber trotzdem hilft mir nicht wirklich jemand.
Also,meine liebe Natascha,ich weiß nicht was ich noch schreiben soll,außer Durchhalten so schwer es auch ist,aber irgendwann wird es besser (ich hoffe auch noch immer)!! Spätestens in 20 oder 30 Jahren wird es besser sein!!
lg
Brigitte und ihr Quälgeist Manuel
Mitglied inaktiv - 09.10.2003, 19:59
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Mit den Nerven am Ende
Hallo Natascha,
meine Tochter ist zwar erst 7,5 Monate alt, aber du könntest statt deines Kindes auch sie beschrieben haben
Leider gibt es da auch nichts, außer Augen zu und durch.
Zum Hochziehen wollte ich aber noch was sagen: Ich glaube kaum, dass dein Kind jetzt zufriedener sein muss, weil es sich jetzt hochziehen kann.
hannah zeiht sich auch seit 3 Wochen zum Stehen hoch und ist seitdem noch viel viel quengeliger und unausgeglichener. Stell dir doch mal vor, dein Kind sieht jetzt alles aus einer ganz anderen Perspektive - das ist aufregend und auch etwas verwirrend.
Ich hab ja insgeheim die Theorie, dass das erst wieder aufhört, wenn sie laufen können ;o) Meine Tohcter zumindest probiert das auch schon ganz fleißig und ist immer superfrustriert, weil es nicht so klappt, wie sie will.
LG, Angela
Mitglied inaktiv - 10.10.2003, 12:36