Frage: Mit 5 wieder Bettnässen

Hallo, eigentlich ist unser Großer schon lange trocken, abgesehen von gelegentlichen Unfällen auch nachts. Seit einigen Wochen nässt er sich aber wieder regelmäßig nachts ein, trocken ist eher die Ausnahme. Physische Gründe liegen m.E. nicht vor, ich habe den KA diesbezüglich aber noch nicht konsultiert. Geht mein Sohn durch eine normale "Rückfallphase", oder könnte seelische Faktoren der Auslöser sein. Es sind zwar viele Veränderungen eingetreten (Umzug, KiGa-Wechsel), doch alle Faktoren, die ich benennen könnte liegen ca. 2-5 Monate zurück (im KiGa scheint er sich gut zu integrieren, wird mit großem Hallo empfangen und hat schon 2-3 gute Freunde gefunden). Mir ist klar, dass eine "Distanzdiagnose" problematisch ist, aber gibt es einen guten Rat, wie ich die Situation handhaben könnte - im Moment gibt es keine Strafen (abgesehen von einer sichtlich genervten Mama), sondern Belohnungen für 10 trockene Tage, die er aber noch nicht geschafft hat. Vielen Dank für die Hilfe, Hella

Mitglied inaktiv - 11.10.2004, 15:34



Antwort auf: Mit 5 wieder Bettnässen

Liebe Hella, das Belohnungsprinzip kann nur dann wirksam werden, wenn Sie die Ursachen des Rückfalls kennen. Die müssen erst beseitigt werden. Da das nicht der Fall ist, setzen Sie Ihren Sohn ungewollt, doch gehörig unter Druck und sein Versagen ist vorprogrammiert. Das wirkt sich äußerst ungünstig aus! Wenn Sie ihm helfen wollen, dann seien a) nicht genervt, b) entbinden Sie ihn von dem Druck, erfolgreich sein zu müssen, c) helfen Sie ihm die Ursachen zu finden und zwar durch durch Gespräch, d) lassen Sie organische Gründe ausschließen und d) bieten Sie ihm eine Höschenwindel für die Phase des Wiedereinässens an. Ich muß das hier so programmatisch abhandeln, da Ihre Frage in den therapeutischen Bereich einer Enuresis sekundaria bewegt. Und dafür sind z.B. Beratungsstellen für Erziehungsfragen oder Ki.- u. Jgl.-psychotherapeuten zuständig. Möglicherweise kommen Sie alleine nicht klar damit. Übers Internet kann ich Ihnen da wenig helfen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.10.2004