Frage: Mir fehlt das "Fremdeln"

Hallo Dr. Posth, ich knabbere zur Zeit an einer Frage, die mein Umfeld so gar nicht verstehen will: Ich mach mir Gedanken, weil unsere Tochter so überhaupt gar nicht fremdelt. Lena ist 8 Monate alt und ein Goldschatz, lieb, lustig, witzig. Und so gar nicht "Mama-fixiert". Sie schaut sich nicht mal nach mir um, wenn wir bei anderen Leuten sind und ich aus dem Zimmer gehe. Wenn mal jemand auf sie aufpasst (selbst wenn sie denjenigen kaum kennt), ist sie da genau so zufrieden wie bei mir, und es kann sein, sie schaut mich nicht mal an, wenn ich sie abholen will. Andere meinen, ich soll doch glücklich darüber sein... aber ich frage mich oft: Kann das normal sein? Sind wir für Lena austauschbar???? Sie hat kein Problem damit, "abgegeben zu werden" - nur ich. Ich tu es erst jetzt manchmal und MIR fällt es sau-schwer. Dabei scheint sie es nicht mal wahrzunehmen, dass ich weg bin... Was halten Sie davon? Liebe Grüße Nadja

Mitglied inaktiv - 29.01.2007, 13:36



Antwort auf: Mir fehlt das "Fremdeln"

Liebe Nadja, die Fremdelerscheinungen sind manchmal sehr versteckt und nur von sehr erfahrenen Kinderpsychologen wahrnehmbar. Es gibt aber in Einzelfällen offenbar Kinder, die -sagen wir- extrem neugierig und bindungsfreudig sind und tatsächlich "mit jedem mitgehen", der ihnen entsprechende Avancen macht oder den sie sympathisch finden. Solche Kinder sind zugegeben gefährdet, wie z.B. auch diejenigen Kinder, bei denen die Natur das Gefühl für Gefahr nicht mit "eingebaut" hat. Ihre Verletzungsquote ist natürlich viel höher als die anderer Kinder. Bindung kann man nicht erzwingen. Aber Sie sollten trotzdem ein Auge auf Ihre Tochter haben und sich ihr gegenüber so verhalten wie einem Kind, das eine starke Bindung zeigt. Das Gerede der anderen Leute über die vertraute Art, wie Ihre Tochter mit ihnen umgeht, sollte sie als deren Problem werten, sich mit der Zuneigung von Kindern aufwerten zu müssen. Das ist ihre Schwäche und nicht ein Fehler Ihrer Tochter. Berichten Sie bitte einmal, wie sich Ihre Tochter demnächst in der Phase der Anhänglichkeit und Loslösung verhält. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.01.2007



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