Frage: Meine Tochter

Hallo Hr.Dr.Posth! M. Tochter, 14 Mon.,verhält sich komisch in letzter Zeit.Papa hatte 2 Wochen Urlaub u. hat sehr viel unternommen mit ihr.Sie haben schon immer ein gutes Verhältnis,Papa hat von Geb.an alles machen dürfen (nach Feierabend u.am We).Seit er wieder arbeiten muss, beachtet sie ihn kaum, wenn er heim kommt.Seitdem mag sie es auch nicht mehr sehen, wenn wir uns küssen, sie schimpft dann.Spricht man nun v. einer Bindungsverwirrung?Oder ist das die Anhänglichkeit v.d. Loslösung? Der Papa macht soviel es geht mit ihr, auch n.d. Arbeit.Wenn ich das Haus verlasse mag sie das auch nicht mehr, beruhigt sich aber bei Papa gleich wieder.Wenn ich wieder komme, will sie meckernd sofort zu mir.Wenn sie mit Papa d.Haus verlässt ist es kein Problem u.sie freut sich beim heimkommen mich zu sehen.Ist alles in Ordnung bei uns?Sie wird sehr liebevoll erzogen,schläft mit im Elternz.Sie schimpft auch manchmal,wenn sie grad was mit Papa macht u. ich plötzlich dazukomme u. umgekehrt. VG Tanja

Mitglied inaktiv - 08.10.2007, 16:53



Antwort auf: Meine Tochter

Liebe Tanja, nein, das, was sie von Ihrer Tochter beschreiben, ist keine Bindungsverwirrung, sondern eine Rollenszuschreibung, die die Kinder vornehmen, um für sich klar zu haben, wer primäre Bezugsperson ist und wer Loslösungsvorbild. Wenn diese beiden Personen sich dann in ihrer Gegenwart zu nahe kommen, fordern sie die Trennung, um die Positionen auseinanderhalten zu können. Mit Eifersucht hat das nichts zu tun und auch nicht mit einer Bindungsverwirrung. Da Ihr Mann sich von Geburt an sehr liebevoll um seine tochter gekümmert hat, ist er natürlich ein leichtes und gleich sehr willkommenes Loslösungsvorbild. Das hat den Vorteil, daß er bestimmte Aufgaben, die sonst nur der Mutter zugeschrieben werden, auch mit erfüllen kann. Aber sie zeigt auch normale Anzeichen von Anhänglichkeit, wie es sich in der beginnenden Loslösungsphase gehört. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.10.2007