Frage: Mein Sohn möchte ine Frau werden - und Warum-Fragen

Mein Sohn ist im September vier Jahre alt geworden und das Thema, wer er später mal sein wird, beschäftigt ihn sehr. Zwar ist ihm klar, daß aus Mädchen Mamas und aus den Jungen Papas werden, er selber möchte aber eine Mama werden. Weil das jetzt schon seit einem Jahr so geht, fange ich an, mir Sorgen zu machen. Müßte er nicht schon eine Geschlechtsrollenidentität ausgebildet haben? Wie können wir ihm dabei helfen, diese zu entwickeln? Ich sage ihm immer, daß man es nicht ändern kann und dass er ein Mann werden wird. Der liebe Gott hat ihn so gemacht, das stand von Anfang an fest. Er fragt dann immer nur "Warum hat der liebe Gott das so gemacht?" Womit ich schon beim nächsten Thema wäre: Müßten diese Warum-Fragen nicht langsam mal aufhören? Er hat schon vor seinem dritten Geburtstag damit angefangen und so langsam kann ich einfach nicht mehr. Ich bemühe mich um Antworten, antworte auch oft mit Gegenfragen ("Was denkst du denn, warum das so ist? u.ä.), aber es nervt mich wahnsinnig und mir fällt manchmal auch echt nichts mehr ein. Dann reagiere ich gereizt, habe ihn an schlimmen Tagen auch schon mal angeschrieen, daß er endlich aufhören soll zu fragen. Das tut mir natürlich leid. Aber er fragt an manchen Tagen wirklich ununterbrochen, aus jeder Antwort ensteht eine neue Frage. Bei keinem anderen Kind aus unserem Bekanntenkreis ist das so ausgeprägt. Muß ich wirklich immer antworten? Vielen Dank für Ihre Antworten, Milena

Mitglied inaktiv - 01.12.2003, 11:33



Antwort auf: Mein Sohn möchte ine Frau werden - und Warum-Fragen

Liebe Milena, sind Sie vielleicht alleinerziehend? Sie schreiben nichts vom Vater. Hat Ihr Sohn denn die Gelegenheit zu einer gleichgeschlechtlichen Rollenidentitätsfindung? Das viele Warum-fragen zeichnet Ihren Sohn zunächst einmal als sehr wissbegierigen und vermutlich auch recht intelligenten Jungen aus. Das sollten Sie begrüßen. Es gibt Tricks, wie man dem ständigen Nachfragen begegnen kann. Erstens können Sie ihn auf ein anderes Thema lenken, welches eher praktisch orientiert ist und Warum-fragen entbehrlich macht. Zweitens müssen Sie so antworten, daß alles -für ein Kind wohlgemerkt- erklärt ist. Drittens können Sie ihm erklären, daß die Antwort noch kein Mensch weiß und dabei bleiben Sie dann. Viertens können Sie folgendermaßen antworten: "das ist genauso wie, daß man Bäume nicht einfach umdrehen kann oder Glühbirnen nicht ausblasen oder kein Loch in die Wand boxen kann. Wenn er dann weiter fragt, fordern Sie ihn auf, es auszuprobieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.12.2003



Antwort auf: Mein Sohn möchte ine Frau werden - und Warum-Fragen

Hallo Milena, mein Sohn wird im März 4 und will schon immer eine Mama werden. Aber ich mache mir nicht wirklich einen Kopf drum. Bin übrigens auch nicht alleinerziehend und mein Mann beschäftigt sich fast so viel mit den Kindern wie ich, verbringt auch mal ein Wochenende alleine mit ihm, wenn ich auf Geschäftsreise bin. Er liebt meine Schminksachen und möchte gerne die Kleidchen seiner Schwester tragen. Ich hoffe, die Zeit wird es richten..... ich glaube nicht, dass man das beeinflussen kann. Er ist ja glücklich. Warum fragt er übrigens seit er zweieinhalb ist und auch mir wirds manchmal zu viel. Aber es hilft ja nichts, er will halt alles wissen - manchmal ist es abe rauch nur noch ein reflexhaftes WARUM, dann antworte ich auch nicht merh, sondern lenke ihn ab, warum, warum, warum ist die Banane krumm. Darauf springt er dann meist an...

Mitglied inaktiv - 01.12.2003, 22:11