ich habe folgendes Problem. Mein Sohn (26 Monate) will einfach keine feste Nahrung essen. Das Einzige was er an fester Nahrung zusich nimmt ist ab und an eine Banana, Brot, Brötchen, Brezel und Kekse. Alles andere verweigert er, er will es nicht mal probieren. Zum Mittag bekommt er immer noch seine Gläser Obst/Mittag(aber nur feinpüriert, sonst isst er sie auch nicht). Er geht seit letztem Jahr Februar zur Tagesmutter und auch da will er leider keine feste Nahrung essen, auch wenn er es bei den anderen Kindern sieht. Er bekommt dort auch gläschen. Laut Ärztin ist er gesund und ich brauche mir keine Sorgen machen. Ich habe auch schon probiert das er beim Kochen hilft und setzte ihn auch nicht unter Druck. Die Problematik wird vor ihm auch nicht besprochen. Aber ab September geht er in den Kindergarten und da geben sie ihm keine Gläschen mehr, daher wäre es gut, wenn er bisdahin endlich "richtig" mitisst, doch ich weiß mir leider langsam keinen Rat mehr, wie ich ihn dazu bekommen soll.
von
BlaueRose84
am 29.04.2013, 07:23
Antwort auf:
Mein Kind will nicht mitessen
Hallo, Nahrungsaufnahme folgt bei Kindern relativ genauen Prinzipien. Das geht von flüssig über breiig nach stückig und fest und von süß über sauer, salzig nach bitter. Also alles, was flüssig oder breiig und einigermaßen süß ist, wird dem, was stückig oder fest und bitter ist (z.B. verschiedene Gemüsearten) vorgezogen. Wenn sich ein Kind nicht wohl fühlt, wenn es sich noch stark widersetzen muss oder trotzt, oder wenn es Probleme mit der Sensorik im Mundraum hat (dazu zählen auch zu frühe und falsche Manöver mit dem Zähneputzen) gibt es Stockungen oder Rückschritte bei der Nahrungsaufnahme. Sozialer Kontakt und Spielen bei Essen fördert die Bereitschaft, auch dinge zu essen, die ansonsten außerhalb des akzeptierten Speiseplans liegen. Damit muss man arbeiten. Immerhin nimmt Ihr Sohn ja beim Herumlaufen Banana, Brötchen oder Brezeln.
Ein Kind will sehen, was es isst. Versteckte Bröckchen im ansonsten weichen Brei hält ein Kind mit hoher Mundsensorik für Fremdkörper und spuckt sie aus. Sieht es aber die "feste" Speise, weiß, dass es diese nur mit den Zähnen abbeißen kann, und ist diese auch farblich oder geschmacklich verlockend, ist es bereit diese zu essen. Dass Kauen ist ein angeborenes Verhaltensmuster, dass aber nur dann anspringt, wenn das Kind mit allen Sinnen erfährt: das muss ich kauen. Selbst vormachen hilft über die Anfänge hinweg.
Mit diesen Kenntnissen sollten Sie arbeiten können und sich überlegen können, wie Sie Ihren Sohn zum abbeißen und Kauen bewegen können. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 30.04.2013