Frage: Mama Anhänglichkeit

Guten Tag Doktor Posth! Wir haben ein Problem, das immer größer wird und wir nicht mehr so wirklich wissen, wie wir damit umgehen sollen. Ich weiß auch gar nicht wo ich anfangen soll. Ich war das 1 Lebensjahr mit meiner Tochter daheim, wie es ja meistens ist. Dann ging ich wieder Vollzeit arbeiten, der Papa nahm die 2 Elternmonate. Brachte ich sie in die Einrichtung, weinte sie sehr heftig und klammerte sehr. Brachte Papa sie, war es zwar auch, aber nie so doll. Mama entwickelte sich immer und immer mehr zu ihrer Nummer 1. Sie ist jetzt 2 Jahre und 7 Monate. Ich habe sie bis zum 1 Geburtstag mindestens 2 Mal täglich gestillt und ab dem 1 Geburtstag 1 mal täglich zum zu Bett gehen. Ich brachte sie immer ins Bett. So mit 1 ¾ Jahr trank sie nur noch nach Lust und Laune. Mal 3 Tage hintereinander abends, dann wieder 5 Tage gar nicht, dann wollte sie mal wieder. So das ich mit 2 gesagt habe, Du bist jetzt groß, Du brauchst das nicht mehr. Den Schnuller hat sie mit 2 Jahren und fast 2 Monaten “abgegeben” an ein neues Baby (von Freunden). Wir haben nun zwischenzeitlich auch schon mal dieses Problem (nur Mama) bei unserem Kinderarzt angesprochen, der meinte nur nichts erzwingen, das kommt von ganz allein wieder . . . Hm, wir glauben da gar nicht mehr dran. Den gesamten Tag kann Papa mit ihr Schaukeln, Rutschen, Spielen, was auch immer und dann von einer Sekunde auf die nächste gibt es nur noch ein Wort: MAMA. Wer hat mit dir geschaukelt? Mama, dabei war es Papa. Sie redet sich das einfach passig zurecht. Wenn Papa sie dann mal ins Bett bringen darf, dann allerhöchstens am Wochenende zum Mittagsschlaf. Abends lässt sie es einfach nicht zu, weint und schreit kann sich nicht wieder beruhigen. Wir haben es schon probiert, das ich abends weggegangen bin, aber sie machte genau solch Theater wie wenn ich da bin. Kein gut zureden, nicht´s funktioniert. Ich habe immer nur Frühschicht, mein Mann arbeitet in 3 Schichten, ist also 1 Woche immer abends nicht da. Reicht das aus, sich so auf Mama zu fixieren? Als sie noch kleiner war, so 1 ¼ - 1 ½ hielt er sie mal fest und sagte “du bist meine” und sie wollte zu mir und weinte. Ich sagte damals mach das nicht, du machst ihr damit Angst das sie nicht zu mir kann. Soll das so einen tiefen Einschnitt bei ihr hinterlassen haben??? Ich weiß wirklich nicht was wir noch tun können, das sie auch ein gutes Papaverhältnis entwickelt, sie kann doch nicht nur Mama haben, zumal das ja auch nicht so ist. Kommt er von Arbeit, freut sie sich, aber bestimmte Sachen (wie dieses tägliche Zubettbringen) darf nur die Mama. Abends vorm zu Bett gehen, wird sich nicht mal mehr verabschiedet, oder Papa noch ein Gute Nacht Kuss gegeben. Papa sagt er ist traurig und sie antwortet: ist mir egal, du bist nicht mein Freund! Außerdem belastet es mittlerweile auch unsere Elternbeziehung, er gibt sich solche Mühe und treibt sie auf gut deutsch immer mehr in meine Arme! Was können wir bloß tun, oder normalisiert das sich wirklich von allein??? Vielen Dank für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen matz-mama

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 05:14



Antwort auf: Mama Anhänglichkeit

Hallo, wenn ich mich erst durch so viel Text durcharbeiten muss, habe ich weniger Zeit zum Antworten. Ich möchte Sie also freundlich bitten, sich auf die "vorgeschriebenen" 1000 Zeichen zu beschränken. Nun zum Problem. Es ist schwer herauszufinden, warum in das Loslösungsgeschehen ein Missklang gekommen ist. Vielleicht sind es atmosphärische Störungen zwischen Ihrem Mann und seiner Tochter, vielleicht liegt es an dem langen Stillen (wenn auch am Ende nur noch sporadisch). Klappt es denn, dass der Vater einmal mit seiner Tochter etwas ganz alleine unternehmen kann? In dieser Zeit wären Sie ja nicht greifbar und das Vater-Tochter-Verhältnis könnte einmal konkurrenzlos gedeihen. Finden solche Unternehmungen dann häufiger statt, bessert sich autommatisch auch der Vater-Tochter-Verhältnis. In solchen Fällen kann dann auch einmal ein kleines Geschenk die Atmosphäre verbessern helfen. Da sich Kinder mit Spielzeug aufwerten, erfüllt es auf diese Weise ein besonderen Zweck. Aber ganz von alleine bessert sich das Verhältnis nicht. Für die gelingende Loslösung muss man schon etwas tun. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.04.2010



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