Machtgehabe bei 5 jährigem was kann man da unternehmen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Machtgehabe bei 5 jährigem was kann man da unternehmen?

Hallo Herr Posth! Unser Sohn ist gerade 5 Jahre alt geworden. Wir haben mit ihm schon seit Monaten ständige Machtkämpfe. Was wir sagen, es wird widersprochen oder einfach nicht getan, was wir sagen. Eigentlich ist er seit der ersten Trotzphase gar nicht wieder daraus heraus gekommen. Der kleine Bruder (2,5 Jahre) wird unterdrückt, geärgert usw. Der Große will stets der Bestimmer sein, der Kleine hat nichts zu melden. Wir versuchen, gerecht zu sein, aber der Große meint wohl stets, dass nur er was bekommen soll, immer er als erstes dran ist usw. Im Kindergarten gibt es überhaupt keine Probleme. Aber wenn Freunde bei uns sind zum Spielen, dann erlaubt er dies nicht, will jenes vorschreiben und es gibt dann oft Streit - weil er sich nicht einordnen will, den anderen nichts gönnt. Er ist ansonsten sehr schlau für sein Alter, deshalb ist es schwer zu verstehen, warum er nicht kapiert, dass es so nicht geht! Vielen Dank für Ihre Antwort Freundliche Grüße, Maliki

von Maliki am 09.05.2011, 10:20



Antwort auf: Machtgehabe bei 5 jährigem was kann man da unternehmen?

Liebe Maliki, zunächst einmal könnte man sagen, dass es sich zu Hause um eine Geschwisterrivalität handelt. Aber wenn es das allein wäre, dann hätte auch das seine Gründe im Umgang von Ihnen und Ihrem Mann mit Ihrem Sohn. Trotz ist eine Erscheinung der Selbstbehauptung im 2.-3. Lebensjahr und noch etwas darüber hinaus. Aber dann greift der geistige Fortschritt und der Trotz weicht einer verbalen Auseinadersetzung. Auch die kann hartnäckig sein, je nachdem wie wortgewandt auch das Kind schon ist. Bei den Kinder, die diesen Schritt nicht richtig vollziehen, bleibt die trotzige Beharrlichkeit bestehen und kann sich bis zu einer oppositionellen Haltung steigern. Das scheint ihrem Schreiben nach bei Ihrem Sohn inzwischen vorzuliegen. Und darüber müsste man reden. Denn oppositionelle Haltungen entstehen aus fehlerhaftem Umgang von Eltern mit ihren Kindern. Und dazu müsste ich vieles von Ihnen wissen. Oder Sie wenden sich erst einmal an eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen, die es in jeder Stadt und größeren Kommune als kommunale Einrichtung für Eltern gibt. Sie aber auch gerne wieder an mich schreiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.05.2011