Hallo Dr. Posth!Meine 20Monate alte Tochter geht seit ihrem 2.Lebensjahr in die Kita.Die Eingewöhnung hat sehr lange gedauert und bis sie sich so richtig von mir löste,sind 4Monate vergangen.Dann kam die Infektzeit und sie war häufig zuhause.Seitdem tut sie sich wieder schwer mit der Kita.Zudem gibt es einen knapp 2jährigen in ihrer Gruppe,vor dem sie teilweise richtig Angst hat.Vor knapp 2Monaten hat er meiner Tochter richtig fies in den Bauch gebissen.Von da an klammerte sie sich beim Abschied weinend an mich.Mittlerweile geht’s besser,aber sie löst sich immer noch nicht gerne.Auch hat sie ca 1Monat von diesem Biss geredet.Zudem mußte ich feststellen,daß sie seit der Kita Angst vor anderen Kindern hat.Wenn ein Kind in ihre Richtung rennt,rennt sie gleich in meine Arme.Den Betreuerinnen ist ihre Angst auch aufgefallen.Was halten Sie davon?Beißende Kinder sind ja nicht vermeidbar.Sie wurde schon 5xgebissen.Allerdings ist sie auch ein Mama-Kind.Papa darf sie z.b. nicht ins Bett bringen.
von
73Silke
am 14.05.2012, 09:14
Antwort auf:
Loslösungsprobleme in der Kita
Hallo, da vermengen sich bei Ihrer Tochter offensichtlich zwei Probleme. Einmal die unvermeidliche Auseinandersetzung in der Gruppe, die natürlich umso schwieriger für ein Kind zu bewältigen, je kleiner es ist. Da geht es ohne eine feste Bezugserzieherin noch nicht, das unfertige Selbst kompetent zu behaupten. Jede Attacke gegen das Kind und seien es auch nur die üblichen Zankereien lösen schnell Angst beim betroffenen Kind aus, Angst auch vor den offensiveren Kindern in der Gruppe. Bei 2-jährigen müssen Erziehrinnen auf jeden Fall RegulatorInnen in der Kindergemeinschaft sein, wie auch Eltern die Raufereien unter Geschwistern im Zaum zu halten haben. Es wäre aber falsch, ein Kind deswegen aus der Gruppe herauszunehmen. Herausnehmen hieße Vermeidung und die ist nicht gerechtfertigt. Schutz ist aber notwendig.
Das andere Problem Ihrer Tochter ist die schleppende Loslösung, die mit zur Ängstlichkeit und Defensivität in der Gruppe beiträgt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.05.2012