Loslösung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Loslösung

Hallo dr. Posth, habe ja schon viel gelesen, doch nun weiß ich nicht weiter. Meine Tochter im Sep. 4 Jahre alt möchte nicht mehr ohne mich zum Opa runter (es ist nie etwas vorgefallen) oder alleine mit Papa im Garten spielen. Lieber langweilt sie sich in der Wohnung wenn ich Putze oder so. Der opa oder der Papa kann mit den tollsten ideen kommen doch sie möchte ohne mich nicht, sagt sie hat Angst ohne Mama. Kann nicht mal alleine im Keller gehen, da ist sie mir mal vor lauter Panik obwohl der papa da war fast die Treppen runtergefallen weil ich alleine im Keller bin. Sie ist mir dann Panisch hinterher gesprungen. Bei anderen Kinder hat sie auch angst, geht noch nicht im Kindergarten haben aber auch so kein Kontakt zu anderen Kindern weil wir hier niemanden kennen, wohnen im dorf ist schwer jemand kennen zu lernen. Was sollen wir nur machen? Wie bekommen wir das hin das sie sich von mir löst und wieder zum opa und papa geht ohne mama? Vielen dank Marina

Mitglied inaktiv - 19.06.2006, 09:29

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Antwort auf: Loslösung

Liebe Marina, irgendeinen besonderen Grund wird es schon haben, daß Ihre Tochter auf einmal (wenn ich Sie richtig interpretiere) solche Ängste vor Männern entwickelt. Leider sind Kinder dieses Alters noch nicht in der Lage, die Ursachen Ihrer Gefühle erklären zu können. Aber man darf ihnen gerade deswegen kein Unrecht tun. Manchmal wissen die Väter oder Großväter gar nicht, was sie getan haben, um solche Ängste hervorzurufen, weil sie die auslösende Situation völlig anders gesehen und eingeschätzt haben. Vielleicht handelt es sich bei Ihrer Tochter aber auch um ein Übertragungsphänomen auf alle Männer, weil irgendein fremder Mann ihr Furcht eingflößt hat. Vielleicht gehen Sie er Sache doch noch einmal nach. Den verstärkten Rückzug auf Sie als primärer Bezugsperson werte ich als eine folge der aufkommenden Angst. Dadurch geht ja auch das Loslösungsvorbild zunächst einmal verloren. Kontakt zu anderen Kindern sollten aber weiter stattfinden, wobei Sie Ihre Tochter im Moment noch begleiten müssen, damit sie in Ihrem Schutz die Ängste überwinden kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.06.2006

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