Frage: Loslösung

Unser Sohn (30 Monate) ist bisher ein eher defensives Kind gewesen bzw er braucht seine Zeit um mit bestimmtem Situationen warm zu werden. Er besucht seit Dezember einen Spielkreis. Die Kinder können dort alleine bleiben, wenn sie wollen. Ich bin bis Dezember mit hingegangen und gerade, wenn andere Kinder geweint haben, wenn ihre Mütter gegangen sind, hat ihn das sehr gestört und er hat mir gesagt, ich soll dableiben, sonst hätte er Angst. Ende Dezember ist unser zweites Kind zur Welt gekommen. Seitdem geht der Papa mit ihm hin. (Der Papa hat sich mit zunehmender Schwangerschaft immer mehr gekümmert.) Beim dritten Mal durfte bzw sollte der Papa vor die Tür und eine Woche später ist er allein geblieben. Ohne Weinen und er will auch immer wieder hin. Warum? Ist das Loslösung oder hat ihn die Geburt, bei der ich ein paar Tage im Krankenhaus war, so verstört? Ich merke auch, dass andere Kinder immer wichtiger für ihn werden.

von Juhunnu am 10.03.2014, 09:09



Antwort auf: Loslösung

Hallo, das Phänomen, dass sich Kinder häufig besser vom Vater trennen als von der Mutter, ist tatsächlich der Loslösung geschuldet. Damit ist es ein positives Signal. Der Vater steht in seiner Bindung zum Kind stärker für die Selbstständigkeit als die Mutter, die mehr das Zusammenbleiben und Sich- nicht- trennen- können steht. Eben Bindung und Loslösung. Besser kann es sich gar nicht darstellen. Es hat natürlich auch etwas mit dem Einsatz Ihres Mannes zu tun, der für Ihren Sohn auch ein gutes Loslösungsvorbild geworden ist. Das war ganz besonders wichtig, als Ihr zweites Kind zur Welt gekommen ist. Selbstverständlich werden für ihren Sohn die anderen Kinder jetzt immer wichtiger, aber dieses Bedürfnis reicht nicht immer aus, um freiwillig in einer neuen Betreuungseinrichtung zu bleiben. So läuft ja jetzt im Augenblick alles gut und so sollte es auch bleiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.03.2014



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