Frage: Loslösung

Hallo Hr. Dr. Posth, wir haben zwei Söhne (13M und 36M). Forumsgem. Mein Mann wird beruflich verstetzt so das er nurmoch am WE zuhause sein wird. (Vorher beim Aufstehen und ins Bett bringen anweswend) LL bei Großem in den letztem Halben Jahr stark verbessert. Papa darf meistens alles machen, außer bei Krankheit und manchmal nachts/ins Bett bringen. Nun fragen ich mich wie sich die Abwesenheit während der Woche auswirken wird. Gibt es ein Alter in dem die LL relativ abgeschlossen ist? Oder wird sich der Große zurückentwickeln? Kann der Kleine sich über den Papa ablösen wenn er nur am WE da ist, und diese Zeit noch mit großem Bruder geteilt werden muß? Auch der Papa braucht ja am WE dann mal Zeit zum selbst Entspannen/Sport machen. Papa sehr bemüht, beim schimpfen aber häufig aufbrausend. (versucht sich zurückzuhalten). Vielen Dank für ihre Arbeit

von si1213 am 17.02.2014, 07:44



Antwort auf: Loslösung

Hallo, es ist imer wieder schade, dass in Deutschland die Organisation der Berufe so wenig auf Familienverträglichkeit ausgerichtet ist. In anderen Ländern, besonders den nordischen, ist das Berichten nach ganz anders. Aber hier entstehen auf diese Weise Unvereinbarkeiten zwischen kindlichem Bedürfnis nach Elternverfügbarkeit und Berufsausübung. So wird jedesmal die Quadratur des Kreises verlangt, was natürlich nicht möglich ist. Man wird sich mit schlechteren Lösungen abfinden müssen. Die Loslösung schließt genausowenig irgendwann ab wie die Bindung. Aber mit der Selbstfindung des Kindes, d.h. etwa mit 3 bis 4 Jahren, ist ein erster großer Schritt gelungen. Das Selbst befreit ein Kind bis zu einem gewissen Grad von der großen Abhängigkeit von seinen Bindungspersonen. Das merkt man übrigens den Kinder dann deutlich an. Sie sind viel selbstständiger, unabhängiger und verhalten sich deutlich selbstbestimmter. Verliert ein Kind in der Entstehungsphase seines Selbst mehr oder weniger einen Elternteil, gerät es in eine Entwicklungskrise. Dabei reagiert es je nach Vorbedingungen und Charakteranlangen mehr regressiv oder aggressiv oder sogar beides im Wechsel. Der verbleibende Elternteil muss nun, ohne sein Kind allzu sehr rückzubinden (denn das ist nicht das Entwicklungsziel des Kindes), die Verhaltensschwierigkeiten ausgleichen. Dabei können Ersatzbezugspersonen helfen. Auch ein gute! Fremdbetreuung gehört dazu. Ihr Mann sollte auch in der Zeit der Abwesenheit unter der Woche Kontakt zu seinen Söhnen halten (Telefon, Skype usw.) und ihnen ab und zu etwas Kleines mitbringen, wenn er nach Hause kommt. Das bezeugt seinen Kindern, dass er sie weiter lieb hat, obwohl er jetzt so selten zu Hause ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.02.2014



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