Loslösung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Loslösung

Lieber Herr Posth, leben mit unserem Sohn (17 M.) im Ausland, daher sieht er Oma nur 1-2 Mal/Jahr. Als er 1 Jahr alt war, waren wir ohne Papa 7 W. in Deutschl., da hat er Oma sehr ins Herz geschl., u. nach Rückkehr in Ausl. hat er anfangs gegen seine Art etwas verängstigt reagiert. Jetzt ist Oma wieder da für 4 W. und er hängt wieder sehr an ihr, will viel mit ihr machen, mehr als mit Papa. Oma evt. LL-Vorbild? Können wir etwas tun, um die anstehende Trennung zu erleichtern? Die andere Oma wird mehr einspringen, die liebt er auch. Papa steht nur abends u. WE zur Verfügung und ist immer 1 Woche pro Monat ausser Landes. Halbtags-Nanny ist seit langem weitere Bezugsperson, gut akzeptiert, aber z.Zt. weniger geliebt. Sehen Sie ein LL-Problem? Sohn ist fröhlich und zeigt klar, wen u. was er gerade wofür will. Ist es für Loslös. wirklich wichtig, dass Papa ihn ins Bett bringt, alle (Papa, Sohn, ich) bevorzugen grad, dass ich das mache? Ihr Forum motiviert u.hilft sehr, herzlichen Dank!!

Mitglied inaktiv - 07.12.2009, 04:03

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Antwort auf: Loslösung

Hallo, die verschiedenen Bezugsperson, die Ihr Sohn zurzeit hat, wird er in seiner Akzeptanz abstufen und sich somit vor einer Verwirrung schützen. Außerdem vergibt Ihr Sohn natürlich von sich aus Sympathien, und da scheint die "seltener Oma" den Vogel abzuschießen. Sie wird eher Ersatzbindungsperson sein als E-Loslösungsvorbild. Gerade deswegen sollte Ihr Mann aber, sobald er zu Hause anwesend ist, versuchen, ganz viel Beziehung zu seinem Sohn aufzubauen. Ins Bett bringen ist eine wichtige und vertrauensfördernde Maßnahme. Die Loslösung geht ja in Zukunft weiter und da ist der Vater immer wieder von großer Bedeutung. Ein Loslösungsproblem könnte also entstehen, wenn der Vater diese Aufgabe nicht abnimmt. Wenn ein Kind so etwas merkt, wendet es sich automatisch einer anderen verfügbaren Person zu. Das sind dann häufig wieder die Großeltern, der Opa vielleicht häufiger als die Oma, sofern sie beständig zugewandt sind. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.12.2009

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