Frage: Loslösung unmöglich?

Lieber Hr.Dr. Posth, mein sohn (3,5) lehnt seinen Vater momentan sehr stark ab. Es geht soweit, dass er morgens nicht aufstehen möchte, weil der Papa da ist. An Versorgung ist aktuell gar nicht zu denken, Spielen auch nur erschwert. Das war schonmal deutlich besser, aber derzeit haben wir eine sehr schlimme Phase. Vater ist schon bemüht, hat aber wenig Zeit und zeitweise auch keine Geduld und keinen Mut, wenn Konflikte auftreten diese zu lösen. Ist überängstlich, dass Sohn sich verletzen könnte und wirkt dauernd angespannt (zB Spielplatz). Habe schon fast das Gefühl, dass das Bindungsangebot nicht ausreichend zuverlässig oder verbindlich ist., obwohl er seinen Sohn sehr mag. Haben Sie einen Rat für mich? Ich kann das langsam nicht mehr abfedern, da auch Baby (7 Mon) da. Sohn kehrt immer zu mir zurück, wirkt aber unzufrieden. Habe schon über Familientherapie nachgedacht. Würde das Sinn machen? Herzliche Grüße Aurora

von Aurora1979 am 19.03.2012, 07:20



Antwort auf: Loslösung unmöglich?

Hallo, eine Familientherapie würde das zutage fördern, das aus bindungstheoretischer Sicht schon klar ist. Ihr Sohn hat derzeit seine Loslösungsbestrebungen eingestellt und bindet sich wieder an die Mutter zurück. Aber er merkt, dass dieses Vorgehen nicht seinem Entwicklungsstand gemäß ist und ist deswegen unzufrieden oder sogar unglücklich. Ob die Ursache nur der schlecht verfügbare und überängstliche Vater ist, kann ich von hier aus schlecht sagen. Aber denkbar ist das schon. Offenbar hat Ihr Mann mit seinem Verhalten seinen Sohn innerlich verletzt, sonst würde er morgens nicht so reagieren, wie Sie schreiben. Es kommt also darauf an, dass Ihr Mann sich mit seinen Bindungsangeboten ändert und klarer und beständiger für seinen Sohn da ist. Auch sollte er ihn ermuntern und Mut machen, Dinge zu tun, die das Selbstbewusstsein Ihres/seines Sohnes fördern. Sie müssen achtgeben, dass Sie Ihren Sohn jetzt nicht aus mütterlichem Schutzbedürfnis heraus Ihren Sohn rückbinden (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.03.2012



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