Frage: Loslösung und Geschwisterchen

Hallo, unsere beiden Jungen sind 21 Monate auseinander, der Kleine ist jetzt 6 Monate alt. Es klappt super, keine Eifersucht beim Großen, sogar große Begeisterung. Da ich dank Ihres Forums schon bei meinem Großen das Thema Loslösung intensiv verfolgt habe, frage ich mich, ob ein großer Bruder eigentlich auch Einfluss auf die Loslösung des kleinen Bruders hat. Immerhin ist da ja immer eine weitere Person, die sich intensiv mit dem Kind beschäftigt und immer zugegen ist. Wie erlebt ein Kind das, auch wenn diese Person nur 2 Jahre älter ist? Es ist natürlich keine Bezugsperson, die sich kümmert, füttert, wäscht und ins Bett bringt usw. Aber lösen sich Geschwisterkinder einfacher von der Mutter als Einzelkinder? Und noch was: Wir planen, beide in 2 1/2 Jahren gemeinsam in den Kindergarten zu geben. Ist dann davon auszugehen, dass der Kleine diesen oftmals kritischen Schritt besser meistert, wenn der große Bruder mit von der Partie ist? Oder hat das keine Bedeutung? Danke, P.

Mitglied inaktiv - 12.09.2005, 13:54



Antwort auf: Loslösung und Geschwisterchen

Hallo, nur wenn der Abstand zwischen den Kindern deutlich groß ist, kann ein älteres Kind durchaus auch Vorbildanteile zu Loslösung abgeben. Je näher sich die Kinder altersmäßig sind, desto größer wird erfahrungsgemäß ihre Rivalität. Nur wenn beide in höchster Not sind, sieht das dann wieder anders aus. Etwa zwei Jahre Distanz ist sicher zu knapp für echte Loslösungsfunktionen. Außerdem ist ja da auch noch ein Vater, der viel "stärker" ist. Übrigens kann sich Rivalität auch versteckt abspielen. Und noch eins: Rivalität ist nicht primär negativ zu werten! Rivalität weist klar Positionen in der Familie zu, schult das Sozialverhalten und schafft Orientierung für das eigene Selbst. Daher sind Kebbeleien und Geschwistern auch in gewissem Maße zu ertragen. Es ist natürlich nicht immer leicht für Eltern zu erkennen, ab wann aus Kebbelein manifester Streit wird, der den Familienfrieden stört. Was den Kindergarten anbelangt, ist es schon so, daß das jüngere Kind von der Anwesenheit eines älteren Geschwisters Vorteile bezieht, aber nur, wenn das ältere Kind auch sozial gefestigt ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.09.2005



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