Frage: Loslösung immernoch mit fast 3?

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn, fast 3 Jahre, seit jeher neugierig, offen, explorativ, forumgerecht erzogen ( gestillt, Elternbett, getragen, nie schreien gelassen) selbstbewußt, geht nach anlaufphase auch auf fremde Kinder zu, bei fremden Erwachsenen normal zurückhaltend.Folgende Frage: einer gute Freundin von mir, die er auch häufig sieht, sagte er kürzlich" ich mag dich", nachdem sie ihm vorgelesen hatte. Zu mir dann abends: " ich mag dich nicht". Dabei haben wir uns immer sehr viel mit ihm beschäftigt, auch und vor allem der Papa macht viel mit ihm und ist für alles ( Trösten, Wickeln, Spielen) voll akzeptiert. Die Loslösung sollte doch eigentlich schon vorbei sein, oder? Woran kann das liegen? Meint er es ernst? Mag er mich wirklich nicht? Ich werde auch manchmal rausgeschickt, wenn er mit Papa oder Oma/Opa spielt. Bin schwanger mit Zwillingen, kann im Moment nicht so gut mit ihm toben. Liegt es daran? Danke für Ihren Rat.

von annablu am 17.09.2012, 10:06



Antwort auf: Loslösung immernoch mit fast 3?

Hallo, zunächst einmal enden Bindung und Loslösung genau genommen nie im Leben. Sie werden nur in eine andere Beziehungsgestaltung umgewandelt. Wenn man mit der Selbstfindung die erste "Etappe" als abgeschlossen betrachten will, dann ist das bei etwa 4 Jahren. Was Ihr Sohn jetzt erlebt ist zunehmende Empathie zu empfinden. Aber die wird am Anfang noch nicht richtig beherrscht. Das Kind tastet sich heran und experimentiert mit den Gefühlen. Dazu gehört auch das Verwenden der Sprache. Aber hauptsähclich geht das über die Inszenierung von Gefühlen, bei denen die Aggression ein wichtige Rolle spielt (s. Induktion im gezielten Suchlauf). Wenn Ihr Sohn jetzt sagt, "ich mag Dich nicht", will er testen, was das bewirkt und wie Sie als Mutter (oder auch der Vater) reagieren. Dabei will er erfahren, dass Sie betroffen sind und sogar ein bisschen traurig. Denn dann stimmt seine "Welt", die nämlich festlegt, dass Eltern traurig sind, wenn Kind sie nicht lieben. So lernt er, empathisch zu empfinden. Also eine negative Beruteilung des Bindungsstatus oder ein Ablehnung von Ihnen ist das überhaupt nicht. Das darf man nicht verwechseln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.09.2012



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