Frage: Loslösung forcieren?

Lieber Dr. Posth, ich brauche Ihren Rat hinsichtlich der Loslösung unserer Tochter (25 Mon, einfühlsam begleitet, sichere prim. Bindung, erst vor 2 Mon nachts abgestillt, k. Fremdbetreuung, kontaktfreudig, traut sich viel zu) Papa zugewandt, einfühlsam aber nur abends da (leider nicht änderbar). Bin ich da, favorisiert sie meist mich, Papa muss sie dann regelrecht überreden sie wickeln zu dürfen, Buch anzuschauen etc., wird oft abgewiesen. Nun kriegen wir im Juni ein 2. Kind und wissen, wie wichtig da Loslösung wäre. Wir erwägen daher, die LL zu forcieren, indem sie sich mit Papa in best. Situationen arrangieren muss, ich z.B. das Einschlafritual (trotz Weinen) Papa überlasse, abends öfter weggehe, auf (teilw. abstruse) Forderungnen nicht eingehen (nur Mama darf Brot schmieren etc.). Oder erschweren wir dadurch die LL eher? Zudem ist ab März eine Tagesmutter-Betreuung geplant (2-3mal/Wo, halbtags, zur Entlastung). Eine unnötige Erschwernis für d. LL? Danke im Voraus!

von Solveig am 06.01.2014, 07:11



Antwort auf: Loslösung forcieren?

Hallo, die Tagesmutter kann sogar eine Ergänzung der Loslösung sein, unter der Voraussetzung, dass es wirklich zu einer sanften Ablösung kommt. Zwar gibt es auch bei der Loslösug sicher konkurrierende Momente, die wie im Rahmen der primären Bindung sanft abzufedern sind (s. Bindungsverwirrung), aber bei der Loslösung scheint die Ergänzung durch eine weitere Person besser zu funktionieren. Trotzdem wäre es gut, wenn der Vater den Rang des 1. Loslösungsvorbild behält. Es hat sich aber nicht bewährt, dafür Zwänge auszuüben. Das führt dann eher zur Ablehnung des Vaters. Der Vater muss es schaffen, sich selbst so attraktiv zu machen, dass sich das Kind zu ihm hingezogen fühlt. Aber was sinnvoll ist und sich bewährt hat, ist das Ausgehen der Mutter z.B. am Abend und der Übergabe des Abend- und Einschlafprogramms an den Vater. Denn wenn die Mutter nicht erreichbar ist, klappt das mit der Akzeptanz des Vaters viel besser, und die Loslösung kann sich weiter ausbauen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.01.2014



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