Frage: Loslösung erschwert?

Frage zur LL: Sohn (17 M.), forumsgerecht aufgewachsen, Vater hat sich von Geburt an tägl viel um ihn gekümmert, auch gepflegt, gefüttert, ins Bett gebracht, mit ca. 13 M. schlief Sohn auch allein mit ihm ein (Fam.bett), jetzt auch ganz alleine. Hat selten bei Papa gefremdelt, mich aber immer deutl. bevorzugt, bes. beim Trösten, immer noch. Ähnl. darf meine Mutter ihn pflegen, füttern, schlafen legen (betreut ihn regelmäßig 3mal wöchtl.). Der Kleine hat nur sehr unauffällig gefremdelt und geht offen auf Fremde zu, neuerdings noch verstärkt, insges. sehr „selbständig“, explorativ. Gehe von sicherer Bindung aus. Sehe noch keine Anzeichen der LL - unser Sohn hat mich noch nie „abgewiesen“ oder Papa bevorzugt… aber „abgewiesen“ 2-3mal beim Spielen mit Oma mit ca. 1 J.! Ist sie evtl. das LL-Vorbild?? Oder hat die LL noch nicht begonnen? Scheint uns alle gleich zu mögen, schmust oft zwischen Papa u mir hin u her, mochte ihn schon immer sehr, im Notfall muss aber ich trösten.

von Ava122 am 05.11.2012, 07:27



Antwort auf: Loslösung erschwert?

Hallo, Bindung und Loslösung sind schwer voneinander zu trennen, wenn sich die Eltern von Geburt des Kindes an ziemlich gleich stark um ihr Kind kümmern. Trotzdem stuft das Kind ab und verteilt Rollen, wer von den Eltern für was zuständig sein soll. Das scheint ja auch Ihr Sohn zu tun. In den Kopf hineingucken aber können Sie nicht. Den Beobachtungen nach verläuft die Sozialisation dieser Kinder normal (K. u. K.E. Grossmann, Regensburg) und das Bindungsverhalten ist auch unauffällig. Nur sind die beiden Phasen nicht so erkennbar abgezirkelt. Die Großmutter wird wie in allen dieses Fällen eine wichtige, vielleicht die wichtigste Ersatzbezugsperson sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.11.2012



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