Danke für Ihre Antwort bezl.meiner Zwillinge Thea und Jule. Ich habe nun fast Ihr ganzes Buch über Loslösung etc. gelesen- finde aber keine Antwort auf die Frage: wie lange muss ich warten bis es mit der sanften Ablösung funktioniert? Sie sind jetzt 2 1/4 Jahre und auch bei Papa oder Oma gibt es Tränen wenn ich gehe.Aber auch ich muss mal etwas erledigen? Muss ich mich da noch mehr zurücknehmen?Was kann ich tun, oder sind ab und an nicht auch ein paar Tränen vertretbar, denn wenn die Mama geht,das ist eben auch immer "blöd", oder? Ich möchte zu gern eine ganz sanfte Ablösung,komme jetzt aber an einen Punkt wo ich manchmal denke Ihnen auch etwas mehr zumuten zu müssen,um auch selbst nicht auf der "Strecke "zu bleiben, und ich bin dieszbezügl.sehr wenig anspruchsvoll. Mein Mann hatte jetzt 10 Tage frei und Jule hat eine gute Bindung zu ihm, wenn es "schwierig"wird(Stress, Ärger), dann sucht sie mich .Was können wir noch tun? Wieviel denken sie hängt mit der Frühg. zusmmen? Danke
Mitglied inaktiv - 24.03.2008, 15:30
Antwort auf:
Loslösung bei Zwillingen
Stichwort. Loslösung und Ablösung im Unterschied
Hallo, vermutlich unterscheiden Sie noch nicht klar genug in Loslösung und Ablösung (dazu gibt es im gezielten Suchlauf ein Stichwort!). Loslösung kann nur sanft sein, es sei denn, eine Mutter übergibt ihr Kind dem Vater und verabschiedet sich für immer. Das ist aber eine Ausnahme. Die Ablösung in die Fremdbetreuung oder auch zu einer Ersatzbezugsperson, die kann hart oder sanft erfolgen. Da die harte Ablösung den Trennungsprozess kompliziert und spätere Trennungsangst (mit allen Folgen) hervorrufen kann, ist unter 4 jahren nur die sanfte Ablösung (s. Stichwort) empfehlenswert.
die Loslösung zum Vater oder einer ihn ersetzenden Bezugsperson ist immer ein Parallelvorgang beider betreuenden Eltern. Da kann das Kind prinzipiell sich auswählen, welchen Part es von dem einen Elternteil erfüllt bekommen haben möchte und welchen von dem anderen. Aber die Kinder verteilen die Rollen an die Eltern intuitiv so, wie es für sie gut ist und das sollte man auch akzeptieren. Schwierig wird es nur, wenn das Loslösungsvorbild fehlt oder keine oder nur unzureichende Angebote an das Kind macht. Dann kommt es zur erschwerten Loslösung.
Wenn ein Kind bei der Loslösung Tränen zeigt, dann ist es von der Entwicklung her noch nicht reif genug für den Prozess wenigstens in diesem Zusammenhang. Es ist also emotional überfprdert. Das mag das eine oder andere Mal angehen, wenn das Loslösungsvorbild einfühlsam genug ist, den Vorgang des Tröstens effektiv auszuführen. sonst sollte man von solchen "Übergaben" erst einmal Abstand nehmen. Ihre Töchter sind ja gerade einmal 2 Jahre alt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.03.2008