Nach 2 guten Wochen im Kiga will F. nicht mehr dorthin. Auslöser: Vorvergangenen Fr. wollte er nicht in den Garten, sondern zu mir & weinte (Ich war im Elternraum).
Die Erz. sagte ihm aber, dass sie mich jetzt nicht hole, sondern er mit raus müsse (entgegen der Absprache). Erz. konnte ihn nicht wirksam beruhigen. Seitdem wird es immer schwieriger, ihn zu überzeugen/überreden dortzubleiben.
Weint dort j. häufiger, Erz. nennen das "Theater machen".
Zu Anfang der Eingew. sah ich mehrmals wie ein neues Kind weinend umherlief & nicht beachtet o. getröstet wurde. Ein and. neues Kind wollte sich nicht anziehen&weinte; darauf die Erz.:"Wenn Du jetzt nicht sofort aufhörst zu weinen, lass ich Dich hier stehen, und Du kannst Dich alleine anziehen".
F. ist eine solche Art nicht gewöhnt, wird aber dasselbe sicher zu hören bekommen & hat ganz sicher Schwierigkeiten damit. Auf Nachfrage sagen Erz. "es ist nichts vorgefallen, Weinen ist normal, Kinder müssen durch diese Trauer hindurch." Was tun?
Mitglied inaktiv - 04.10.2010, 11:01
Antwort auf:
Leider nur angebliche sanfte Eingewöhnung; Lieber Herr Dr. Posth,
Hallo, solche und viele andere Schreiben mit vergleichbaren Inhalt zeigen, dass die Erzieherinnen oft nicht hinter dem Konzept der sanften Ablösung stehen. Sie halten dieses Vorgehen wahrscheinlich für ein "neumodisches" Übel, das möglichst schnell wieder abgeschafft werden sollte. Da sie also nicht dahinter stehen und das Durchführen dieser Methode Anstrengung bedeutet und Elternarbeit, torpedieren sie es, sobald sie die Gelegenheit dazu haben. Das geht natürlich zu Lasten der Kinder.
Vielleicht sprechen Sie noch einmal mit der Ki-ga-leitung, wie das Verhalten der Erzieherin zu verstehen ist. Stellt sich dann heraus, dass es im Großen und Ganzen dem allgemeinen pädagogischen Konzept des Ki-ga´s entspricht, sollten Sie darüber nachdenken, den Ki-ga zu wechseln. Leider sind wir in Deutschland noch meilenweit von einem kindgerechten Übergang in den Ki-ga entfernt. Es gibt aber auch vorbildliche Einrichtungen. Viele Grüße und Hei Hei
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.10.2010