Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist jetzt knapp 19 Monate. Ihr wirde in den Schlaf gestillt (mittags, abends, nachts). Ich weiß, Sie halten nichts davon. Ich habe aber das rechtzeitige Fenster verpasst. Natürlich denke ich ans Abstillen. Leider lässt er sich ohne Brust nicht ins Bett kriegen. Auch nicht vom vater. Sobald es zum Schlafen geht verlangt er nach mir. Er nimmt nichts anders (nuckel, Schmusetier etc.).Ich werde wohl mit Protest beim Einschlafen während des Abstillens nichts drumrumkommen. Wieviel kann man einem Kleinkind zumuten, ohne das es zu irgendeinem "Schaden" kommt. Er schläft noch bei uns im Zimmer teils ins seinem Bett, dann aber überwiegend bei uns. Wir überlegen auch ihn in sein Zimmer langsam zu "verfrachten".
Vielen Dank im voraus
Viele Grüße
Mitglied inaktiv - 17.10.2005, 14:31
Antwort auf:
Langzeitstillen (sorrx lang)
Hallo, zunächst einmal sollte Sie die beiden Schritte, Abstillen und in ein eigenes Zimmer "verbannen" zeitlich ganz weit von einander trennen. Es wirkt ja auch sehr widersprüchlich, wenn man es nicht geschafft hat, sein Kind rechtzeitig abzustillen und es dann in einem Atemzug gleich komplett von der Bezugsperson zu trennen. Es muß ganz anders verlaufen. Der Brustentzug, der jetzt auch eine Verabschiedung vom Übergangsobjekt ist, muß am besten durch ein anderes Übergangobjekt kompensiert werden. Da Ihr Sohn bisher aber immer Sie selbst zur Regulation seiner Gefühle hatte, zumindest in den brenzligen Situationen zwischen Wachsein und Schlaf, hat er auch nie ein Übergangsobjekt hierfür benötigt. Vermutlich wird er aber eins akzeptieren, wenn ihm klar wird, daß es die Brust nicht mehr gibt. Also schaffen Sie ihm ein attraktives Übergangsobjekt und bleiben Sie zum Einschlafen bei ihm bis er sich beruhigt hat. Ein Teefläschchen etc., wäre übergangsweise erlaubt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.10.2005