Lieber Dr. Posth,
wir wohnen hier seit wenigen Monaten.Meine Tochter(4) hat eine gute Kiga-Freundin gefunden.Nun hat sich ihre Freundin ganz fest mit einem anderen Mädchen angefreundet,was auch von deren Müttern gefördert wurde,die sich gut verstehen.Leider hegt meine Tochter schon immer gerade gegen dieses Mädchen eine enorme Antipathie.Nun kommt noch Eifersucht dazu und an zu dritt spielen ist nicht zu denken.Meine Tochter möchte das auch gar nicht u wird unerträglich,sobald dieses andere Kind dabei ist.Nun ist ihre Freundin aber unzertrennlich mit diesem Mädchen geworden,sind jeden Nachmittag zusammen u im Kiga sowieso.Meine Tochter ist ganz verzweifelt,weint viel,möchte nicht mehr in Kiga usw. Sie sagt keiner mag sie u keiner will mit ihr spielen.Sie ist ziemlich wählerisch u bislang kann sie sich kein anderes Kind als engere Freundin vorstellen.Wie kann ich ihr nur helfen?Es scheint sie sehr zu quälen,sie ist so unausgeglichen u weinerlich seitdem.Danke und viele Grüße.
Mitglied inaktiv - 18.12.2006, 07:37
Antwort auf:
Kummer wegen verlorener Freundin
Hallo, im Ki-ga werden erste außerfamiliäre, soziale Kontake geknüpft und auch erste frühe Freundschaften geschlossen. Das Phänomen Freundschaft spielt ab jetzt für die Kinder eine ganz große Rolle und ein guter Freund oder eine gute Freundin fördern nicht nur das Wohlbefinden, sondern führen auch zur Selbstaufwertung. Gerade deswegen sind Mißerfolge und Abgewiesenwerden auch schon in diesem Alter von großer psychischer Wirkung. Als Eltern steht man diesen Vorgängen ziemlich machtlos gegenüber und muß mit seinem Kind solche zwischenmenschlichen Erscheinungen ertragen. Es ist natürlich sehr wichtig, daß man "zu seinem Kind hält", aber es hat so gut wie keinen Zweck, sich regulierend in das Geschehen zwischen den Kindern einzuschalten. Nur den Trost kann man beisteuern. Der aber ist für ein Kind immens wichtig. Kinder sind glücklicherweise aber auch in der Lage, sich sehr schnell an ein anderes Kind oder einen andere Gruppe anzubinden.Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.12.2006