Frage: Krippenkrise

Lieber Hr. Dr. Posth, Sohn (2,5) wurde im Jan. sanft eingewöhnt(1:1.Nachmittage, ich war in Krippe dabei usw), ging unbeschwert hin, verabschiedete u. begrüßte mich fröhlich. Dann Krankheitsphase im März, erst wollte er nur noch mit mir in Krippenraum, sagte nach 10 min Tschüß. Seit kurzem möchte er nicht mehr dass ich gehe. Löst sich dann wenn ich mit reingehe, spielt und beachtet mich nicht. Bleibe immer 30 min, Erz. kümmert sich sehr um ihn, spielt alleine mit ihm. Meist gehe ich dann wenn er "angekommen" ist ohne richtige Verabschiedung. Tag läuft dann gut, er fragt nicht nach mir. Begrüßt mich freudig und gelöst. Er wird sehr intensiv begleitet, Erz. meint er sei tagsüber nicht angespannt. Denke Durchhänger ist normal, zuhause sehr regressiv. Habe Sorge so “heimlich” zu gehen (Vertrauensbruch)& alles zu verschlimmern. Welche Vorgehensweise halten Sie für richtig? Darf man ohne Abschied gehen? Danke & Viele Grüße Aurora

von Aurora1979 am 07.04.2014, 07:09



Antwort auf: Krippenkrise

Hallo, zwischen 2 und 3 Jahren liegt für meine Begriffe die Grenze zwischen einer heimlichen Verabschiedung und der ganz offiziellen, die dann am besten wieder ritualisiert wird. Es hängt ganz von der Selbstständigkeitsentwicklung des Kindes ab. Gut losgelöste Kinder kommen mit der sog. Abschiedsbewusstheit schon gut zurecht und profitieren von dem Ritual mit Verabschiedung, Küsschen, Umarmung, Winken aus dem Fenster usw., Kinder, die noch stark in der primären Bindung hängen kommen damit noch wenig zurecht. Da ist die Technik besser, die Sie zurzeit noch anwenden. Sie sollten vielleicht erst einmal noch ein bisschen so weiter machen wie bisher, bis die Stabilisation im Ki-ga noch größer geworden ist. Dann können Sie mit der bewussten Verabschiedung beginnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.04.2014