Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
meine To ist gerade 2, lebe allein mit ihr, besucht seit März die Krippe, doch eher selten.Hängt sehr an mir, Trennungen waren immer schwierig, war im Schnitt nach 5 Tagen Krippe krank+meist ca. 2 Wo daheim (hab sie auch auskurieren lassen wegen ständigen Mittelohrentzündg+Ergüssen). Max geht sie 3h/Tag. Nach nun 6 Wo Pause (krank+Urlaub) deutliche Trennungsangst beim Abgeben. Am Fr muss sie viel geweint haben (sobald sich Betreuerin entfernt; noch 2h nach Abholen geschluchzt (selbst im Schlaf mittags). Schnuller/Teddy wird wohl kaum gegeben (schnell weggeräumt+ni wieder gegeben lt meinem Eindruck). Seitdem sehr unausgeglichen+ trotzt sehr viel (ißt wenig).Wie soll ich reagieren? Ab wann betrachtet man ein Kind eigentlich überhaupt als eingewöhnt? Sollte man neu eingewöhnen? Wie könnte dies aussehen? Sie liebt ihre erste Puppe sehr. Kann diese helfen als Übergangsobjekt? Die Krippe zeigt sich eher genervt vom vielen Fehlen meines Kindes
von
glueckskind29
am 02.09.2013, 07:41
Antwort auf:
Krippeneingewöhnung nicht gut gelungen
Hallo, auf die psychologischen Feinheiten eines Übergangs in die Ki-Krippe können Sie bei vielen Erzieherinnen leider nicht setzen. Sie arbeiten vielfach in völliger Überforderung, weil das Gesetz sie dazu gezwungen hat, 750000 Krippenplätze bite vor 1 Monat aus dem Boden zu stampfen. Die Politiker(innen) gefallen sich, die Erzieherinnen "gehen am Stock" und die Kinder sind völlig überfordert. Sicher gibt es viele Kinder, die das Vermeiden Ihrer Gefühle längst gelernt haben und nicht aufbegehren, aber es gibt eben auch die große Zahl der Kleinkinder, die offenkundig leiden und denen man die Bürde der frühen Fremdbeteruung unter gegebene Bedingungen nicht aufzwingen kann. so ist es z.B. pädagogisch vollkommen falsch, Übergangsobjekte und Beruhigungshilfen wie den geliebten Teddy oder den Schnuller den Kindern wegzunehmen um einen Druck auf die Anpassung auszuüben. Aber leider passieren solche Dinge laufend.
Eingewöhnt ist ein Kind, wenn es lustvoll und ohne innere Konflikte gerne in seinen Ki-ga geht. Es hat sich in seine Gruppe eingelebt, macht an den Gruppenaktivitäten mit und identfiziert sich mit seiner Einrichtung. Könnten Sie denn Ihre Tochter noch erst einmal wieder aus der Ki-Krippe herausnehmen, um dann einen zweiten Start unter besseren Voraussetzungen vielleicht in 1 Jahr zu versuchen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 04.09.2013