UnsereTochter wird in 4 Monaten 4 Jahre alt. Sie geht seit September 08 in den Kindergarten, wo sie sich am Anfang ziemlich hart tat loszulassen. Mittlerweile geht sie gerne in den Kindergarten. Seit ca. 2 Monaten, kratzt, haut, und beißt unsere Tochter uns wenn wir sagen sie solle etwas nicht tun, bzw. sie schimpfen. Kaum erhebe ich das Wort, zieht sie an meinen Haaren oder kratzt,... ich habe versucht ihr zu zeigen wie sehr mir das wehtut aber es wird immer schlimmer. Mittlerweile weiß ich mir nicht anders mehr zu helfen, als ihr ihre Lieblingspuppe wegzunehmen und ihr zu sagen, das sie aufhören soll! (war bisher 3x). Ansonsten setzte ich sie auf eine Bank, setze mich zu ihr und versuche abzuwarten bis sie sich wieder beruhigt hat, selbst dort attackiert sie mich aber, und will natürlich nicht sitzen bleiben.
Ich hoffe Sie haben einen Rat für uns, wie man in solchen Situationen reagiert? Ansonsten ist unsere Tochter ein sehr ausgeglichenes Kind, aber wehe man verbietet etwas,....
Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 08:54
Antwort auf:
Kratzen, beißen, hauen,...
Hallo, schauen Sie einmal in den Suchlauf und rufen sich die Antworten unter "Induktion" auf. Mit 4 jahren ist der Zeitpunkt für solche Maßnahmen zwar schon etwas spät, aber sicherlich noch nicht zu spät. Die harte Loslösung im Ki-ga war sicherlich für Sie und Ihre Tochter ein schlechter Ratschluss. Die Kinder unterwerfen sich zwar nach Erfolglosigkeit ihres Protestes der Situation und passen sich an, behalten aber ihr Gefühl der Anspannung und agieren es dann mit der Zeit aggressiv zu Hause aus. Die Hauptbezugsperson ist die am stärksten Leidtragende.
Den aggressiven Attacken des Kindes mit zusammenhangslosen Strafen zu begegenen ist auf Dauer wirkungslos und falsch. Das Kind kann keinen Lernprozess erfahren und fühlt sich nur zu noch größerer Aggression herausgefordert. Dies insbesondere, weil Sie ihr mit dem Wegnehmen der Lieblingspuppe auch empfindlich weh tun. Das sollten Sie also sofort beenden und sich nur noch mit Induktion aus dem Angriff befreien. Auch sollten Sie überlegen, was Sie für Ihre Tochter tun können, damit sie das Vertrauen in ihre Hauptbezugsperson, also in Sie, zurückgewinnen kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.01.2009