Frage: Kneifen oder Beissen

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn, 20 Monaten, kneift oder beisst andere Kinder. Eher "schwächere" Kinder, die entweder jünger sind oder, falls älter, ihm gegenüber defensiv sind und sich eher was gefallen lassen. Er ist absolut kein Rabauke, eher zurückhaltend, aber selbstbewußt, er kämpft um Dinge, die er haben möchte, nicht mit Gewalt, eher mit Ausdauer und Nachdruck. Teilweise beisst er aus Eifersucht, oder klar, wenn man ihm etwas wegnimmt (das ist ja npoch verständlich), aber es passiert auch oft aus heiterem Himmel, mitten im Spiel schnappt er sich das andere Kind und kneift ihn z.B. in die Backe und zieht feste an der Haut. Ich tröste ihn dann genauso, da er nch seiner "Tat" verstört wirkt. Ist es eine Phase und wenn ja, was für eine? was kann ich tun, um es ihm leichter zu machne, damit er das Kneifen oder Beissen nicht nötig hat. Manche meiner Bekannten reagieren schon "panisch". Ich will nicht dass ihm psychisch wehgetan wird , aber auch nicht, dass er die anderen Kinder verletzt. Vielen Dank Ihre Patricia Zimmermann

Mitglied inaktiv - 15.05.2003, 22:08



Antwort auf: Kneifen oder Beissen

Liebe Patricia Zimmermann, unter verschiedenen Stichworten wie "hauen" oder "beißen" finden Sie schon ausführliche Antworten auf Ihre Frage. Trotzdem auch hier noch einmal eine kurze Betrachtung zu diesem eminent wichtigen Thema. Der aggressive Trieb, der jetzt in dieser Entwicklungsphase in den Kleinkindern erwacht, wird eingesetzt, um erstens sein auftauchendes Selbst zu verteidigen, zweitens auch die eigene Macht auszuprobieren und zu demonstrieren. Das führt je nach Veranlagung, im Einzelfall aber auch durch die reale Notwendigkeit von Verteidigung verursacht, zu solchen Verhaltensweisen. Die Wirkung der aggressiven Attacke erzeugt im Kind aber gleich auch so etwas wie Mitleid für den Angegriffenen und Reue für das eigene Gebahren. Das ist sehr wichtig für die Ausbildung des Gewissens (lebenslanges soziales Verhaltenskorrektiv). Als Eltern sollte man sich darauf beschränken, zu heftige und in der Auswirkung unkalkulierbare Attacken zu unterbinden (z.B. durch Ablenkung auf etwas anderes oder auch durch eigenes Eingreifen mit Erklärung warum) und das Kind zur Reue zu "ermuntern". Übrigens auch bei Attacken des Kindes auf sich selbst. D.h. also Empathie und Bedauern müssen letztlich erst noch weiter "einstudiert" werden. Dafür sind diese kleinen Attacken Anlaß und Gebot. Wenn man das beachtet, kommt man gut mit dem Verhalten klar und sieht, wie sich langsam des Gewissen ausbildet. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.05.2003



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