Frage: Klinikaufenthalt Mutter bei 1,5jähriger

Sehr geehrter Dr. Posth, Tochter ist 19Monate alt, ich arbeite 50%, wird dafür 1 Tag kpl. vom Papa u. 2 halbe Tage von Oma versorgt, klappt beides sehr gut. Merke aber seit einigen Wochen doch größere Mama-Anhänglichkeit. Habe Otosklerose und stehe vor der Wahl OP o. Hörgerät, tendiere zur OP, hätte aber ca. 1 Woche Klinikaufenthalt zur Folge. Habe nun große Angst wegen meiner Tochter, die sicher nicht verstehen kann, warum Mama weg ist. Kann sie hiervon dauerhaften Schaden nehmen, also v.a. in ihrem Vertrauen zur Mama? Ist rein elektive OP, aber wenn dann jetzt nötig, da mich mein Hörvermögen im Alltag deutlich einschränkt. Sollte ich Tochter zuliebe lieber Hörgerät wählen? Ab welchem Alter wäre OP dann unproblematisch? Falls doch OP: Wie kann man es ihr leichter machen? Vorbereitung? Besuche bei Mama sinnvoll oder erneuter Trennungsschmerz zu groß? Danke!

von Tackele am 10.03.2014, 07:09



Antwort auf: Klinikaufenthalt Mutter bei 1,5jähriger

Hallo, die gerade wieder vermehrte Anhänglichkeit Ihrer Tochter könnte mit der Wiederannäherungskrise in Verbindung stehen (s. gezielter Suchlauf). Dieses Erscheinungsbild, das mit der reifenden Selbstwahrnehmung zusammenhängt, geht ja nach ein paar Wochen vorüber. Dann geht es mit der Loslösung gut weiter, sofern der Vater sich dafür auch bereithält. Dann bestünde für Sie alle eine wesentlich bessere Voraussetzung für den Schritt zur Operation. Wenn aber die HNO-Ärzte sagen, der Eingriff dulde keinen Aufschub, dann geht Ihre Gesundheit vor. Und Ihre Tochter müsste familiär für diese Zeit versorgt werden. Besuche bei Ihnen in der Klinik wären sinnvoll mit einfachen Erklärungen für Ihre Abwesenheit. Geht das schief, müsste man sich mit kurzen Telefongesprächen begnügen. Über den Vorteil einer Op oder eines Hörgeräts kann ich nichts sagen, Sie sollten aber auf jeden Fall das Bestmögliche für sich wählen, denn auch Ihre Gesundheit hat einen hohen Wert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.03.2014