Frage: Kleinkinder und der Tod

Sehr geehrter Dr. Posth, meine Tochter ist 2 Jahre und 9 Monate alt. Durch meinen Beruf (Tierärztin) sieht sie häufig, wie ich (kranke) Tiere pflege und schaut auch sehr gerne dabei zu. Nun kommt es naturgemäß immer mal wieder vor, dass ein Tier nicht mehr zu retten ist und stirbt. Bis jetzt habe ich dann meist erzählt, das Tier wäre halt wieder nach Hause gegangen o.ä. Einerseits lüge ich nicht so gern, andererseits möchte ich nicht, dass sie dann jedesmal traurig ist. Als vor ca. einem Jahr 3 unserer eigenen Katzen, die schon recht alt waren, in rel. kurzem Abstand gestorben sind, habe ich ihr immer die Wahrheit gesagt. Sie erwähnt heute ab und zu noch, dass diese Katzen "storben" sind, wirkt dabei aber nur wenig traurig, sie findet es halt schade, dass die Katzen nicht mehr da sind. Wenn sie jetzt allmählich älter wird- könnte sie ein Trauma bekommen, wenn sie zu oft mit dem Tod (wenn auch nur von Tieren) konfrontiert wird? Sie ist schon sehr empathisch und sensibel. M.f.G Emmi

Mitglied inaktiv - 22.11.2010, 13:46



Antwort auf: Kleinkinder und der Tod

Stichwort: Umgang mit dem Tod Liebe Emmi, Empathie entwickelt sich so richtig im 3. Lebensjahr, aber sie bewirkt kein Verständnis des Todes. Einstweilen registriert das Kind nur das Fortsein des verstorbenens Wesens und bedauert den Verlust. Der Verlust ist aber zunächst ein rein egozentrisches Denken und Empfinden. Gleiches gilt auch für verstorbene Menschen, wobei hier aber der Verlust viel schwerer wiegt und auch heimlicher Zorn aufkommt, dass der geliebte Mensch wegegangen ist. Aber Kinder sind in diesem Alter auch zu Trauer fähig und versuchen wie jeder Mensch über die Trauer das Verlustgefühl abzumildern. Bei fremden Wesen und vor allem bei Tieren wird nicht getrauert, es sei denn, es handelt sich um geliebte Haustiere, bei denen eben der Verlust schwer wiegt. D.h.: Sie können Ihrer Tochter die Wahrheit sagen, denn bei den fremden Tieren spürt sie keinen persönlichen Verlust. Viele Grüße .

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.11.2010



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Tod des Opas

Guten Tag Herr Dr.Posth Mein Vater ist vor 4 Wochen gestorben.Ich habe sehr damit zu tun und lasse auch meine Trauer vor meinen Kindern raus.Meinem Sohn hatte ich den Tod des Opas über eine Geschichte erzählt.Ich hatte mir ein Buch zugelegt, in dem ein Opa Elefant stirbt.Ich dachte, dass er es ganz gut verkraftet, jedoch trauert er mehr als ich...


Viele Fragen über den Tod!

Sehr geehrter Herr Dr. Posth! Mein Sohn, 4 Jahre, hat zur Zeit sehr viele Fragen über den Tod. Wann sterben wir? Wo sterben wir? Was wird vergraben? Was geht in den Himmel? Sollen wir ehrlich darauf antworten, oder alles irgendwie ignorieren? Es ist ja nicht einfach darüber zu sprechen. Wir hatten kein Totesfall in der Familie. Meine Schwiegerm...


Umgang / Vermittlung Tod Oma

Vielen dank für ihr Forum! Ich habe eine frage bzgl dem Tod meiner Oma, dh damit der Uroma unserer Tochter. Sie hatten nur sporadischen aber liebevollen Kontakt (an Festen, ca alle 6- 8 Wochen). Nun ist Oma gestorben. Da unsere Tochter (3 jahre) ein sehr sensibles u ängstliches Kind ist, weiß ich nicht, ob und wie wir ihr am besten davon erzählen...


Tod des Opas - Himmel? - Beerdigung...

Hallo,ich habe so oft unterZeitdruck denText ggekürzt,dass ich (aktuell 21 Monate) ausversehen gelöscht habe. DEROpa ist letzte Woche v. DI auf MI NAcht verstorben.Oma saß morgens im Wohnzimmer als unsere T. aufwachte.Sie SItuation war gefasst.Unsere T. wie immer gut drauf.Wir sagten ihr nichts v. Opa.Als ich vormittags m. ihr alleine war,fragte s...


Tod erklären

Hallo! Sohn 8 Monate, Tochter 2,5 Jahre. Erste Tochter ist in der 37. SSW gestorben. Im Rahmen von Spaziergängen gehe ich häufiger mit beiden Kindern zu ihrem Grab, bringe Kerze oder Blümchen. Tochter weiß, dass dort ihre Schwester liegt und wie sie heißt. Jetzt fragt sie immer öfter: "was macht H... hier? Wo ist H...?" Wie kann ich ihr das k...


Gedanken zum sterben & Tod,6jähriger

Sehr geehrter Herr Posth Unser 6jähriger Sohn ist an Morbus Pompe erkrankt. Der Alltag unseres Sohnes ist von Arzt/Krankenhausbesuchen, Therapien usw geprägt. Er kann nicht mehr laufen,benötigt Sauerstoff über Nasenbrille, wird nachts beatmet und seine Ernährung wird immer schwieriger. Er ist trotzdem ein fröhlicher ,aktiver und wissbegieriger Jun...


Umgang mit dem Tod

Lieber Herr Dr. Posth Der Opa meines 2 1 /2 j. Sohnes ist vor 4 Wo. sehr unerw. und pl. verstorben.In der Whg. unter uns,1/2 Std Vers. von Ärzten zu reanim., jedoch erfolglos. Sohn bekam Aufregng mit. Wir erz.,der Opa sei nun im Himmel.Mein Sohn zündete zum Absch. Kerze an und winkte ihm in den Himmel, denn er war sehr traurig,dass er dem Opa nic...


Tod des Opas

Hallo Dr. Posth, Letzte Woche ist mein Schwiegervater plötzlich verstorben. Meine Tochter, gerade vier, hatte ein sehr inniges Verhältnis zu ihm, da er bei uns im Haus gelebt hat. Meine große Sorge ist im Moment wie ich meiner Tochter helfen kann, gut damit umzugehen, bzw. woran ich merken kann, ob eine professionelle Hilfe evtl. nötig ist.Die e...


Thema Tod

Sehr geehrte Frau dr.henkes Ich brauche ihren Rat bei einem schweren Thema.  Ein  gleichaltriges Kind, das meine Kinder ( Zwillinge, 7 Jahre) kannten ist gestorben. Kennengelernt haben wir das Kind mitsamt Mama in der Logopädie Praxis, in der die Kinder gleichzeitig in Behandlung waren. Im Wartebereich kennengelernt gingen wir öfter gemeinsam a...


Verständnis Tod Haustier

Hallo, unser Hund ist bei uns daheim gestorben. Ich war bei ihm, und der Kleine (10 Monate) als er die letzten Atemzüge getan hat, der Große (im Sommer dann 3) hat Gott sei Dank noch geschlafen, denn das ist sogar für mich schwierig. Wir haben ihn ohne dass er es bemerkt hat weggebracht, er ist quasi einige Zeit krank gewesen und dann verschwun...