Hallo Herr Dr. Posth,
ich wünsche Ihnen das Allerbeste für das neue Jahr und bedanke mich für Ihre sehr hilfreiche Arbeit hier! Heute habe ich eine Frage zum Verabschieden. Unser Sohn ist jetzt 15 Monate alt und wurde seit seiner Geburt immer wieder auch von meiner Mutter betreut. Inzwischen bleibt er schon sehr gerne mehrere Stunden und sogar über Nacht bei ihr und freut sich jedes Mal, wenn ich sage, wir fahren zur Oma. Bis jetzt habe ich mich noch nicht wirklich bei ihm verabschiedet, wenn ich gegangen bin, sondern bin einfach „verschwunden“. Ihn hat es nie gestört, aber ich bin mir unsicher. Man hört doch immer wieder, wie wichtig das Verabschieden sein soll. In Ihrem Forum habe ich aber gelesen, dass das für die Jüngsten eher unangenehm sein kann und man das nicht forcieren sollte. Ab welchem Alter ist das offizielle Verabschieden denn wichtig, wenn unser Sohn bei der Oma bleibt? Und wie sieht das im optimalen Fall aus? Vielen Dank für Ihre Antwort und herzliche Grüße!
Mitglied inaktiv - 08.01.2007, 08:57
Antwort auf:
Kleinkind bei der Oma - wie verabschieden?
Liebe Sterna, zunächst ist zu unterscheiden zwischen der Fähigkeit, Farben zu sehen, und der, Farben zu benennen. Die Farben sehen und optisch zu unterscheiden, gelingt schon Säuglingen. Aber das Bewußtsein dafür, daß es sich bei dem, was sie da sehen, um Farben handelt, ist eine Erkenntnis des 2. Lebensjahres. Farbe ist aber grundsätzlich eine Eigenschaft des Gegenstandes (oder von Materie), und Eigenschaften zu verstehen, das lernen die Kinder erst im 3. Lebensjahr (einige Kinder schon etwas früher). D.h. Eigenschaftswörter, bzw. Adjektive sind eine Sprachleistung des 3. Lebensjahres und da hinein gehört auch das Benennen der Farben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.01.2007
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Kleinkind bei der Oma - wie verabschieden?
Guten Morgen,
ich habe zwei kurze Fragen:
1) Ab wann kann ein Kind eigentlich die Grundfarben untrscheiden (rot-gruen-gelb-blau)?
2)Wann sollte es auch die anderen Farben erkennen/unterscheiden koennen,
wie orange, lila, rosa, tuerkis etc.?
Vielen Dank fuer die Antwort und liebe Gruesse!
Stema
Mitglied inaktiv - 08.01.2007, 09:46
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Kleinkind bei der Oma - wie verabschieden?
Hallo, im zweiten Lebensjahr ist Abschied in der Regel noch ein schmerzlicher Trennungsprozeß. Da das Kind in diesem Alter noch kein Verständnis vom Wiederkommen hat und keine Erkenntnisse über den nur räumlich unterschiedlichen Aufenthalt der Bezugsperson, ist ein demonstratives Sich-verabschieden eher angstauslösend. Bleibt das Kind bei einer anerkannten Ersatzbezugsperson, wird es genau, wie ihr Sohn, problemlos von der Mutter getrennt bleiben und wird die zeitliche Dauer der Trennung kaum wahrnehmen.
Erst wenn etwas Besonderes passiert oder wenn die Zeit für ein Ritual gekommen ist, wie z.B. das Zubettgehen, dann wird dem Kind bewußt, daß die Hauptbezugsperson nicht vorhanden ist. Dafür ist es dann ganz wichtig, daß die ersatzweise betreuende Person eine anerkannte Bezugsperson ist. Sonst beginnt das Kind, seine Mutter oder seinen Vater zu suchen und wird Angst bekommen, wenn es diese nicht finden kann. Jede nicht anerkannte Bezugsperson wird nun ein großes Problem haben, was die Beruhigung des Kindes angeht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.01.2007