Hallo,
unser Sohn (fast5,Bruder3,5) nimmt seit einiger Zeit Spielzeug aus dem KIGA mit. Als er damit anfing, habe ich es erst zu Hause bemerkt, mit ihm geredet und erklärt. Erst hat er sie alleine zurückgelegt (ich wollte ihn nicht gleich bloßstellen). Nach dem 3. Mal bin ich mit ihm zur Erz. und er hat es ihr beschämt gesagt und zurückgegeben. Sie hat ihm auch erklärt, dass die Sachen allen im KIGA gehören und sie traurig ist. Ich kontrolliere jetzt seine Taschen beim abholen, und wenn was drin ist, gibt er es gleich zurück. Er hat auch versucht, Autos von zu Hause mit in den KIGA zu schmuggeln, um sie Kindern zu zeigen, obwohl sie nix mitnehmen dürfen.
Ich dachte, mit fast 5 müsste die Gewissensentwicklung schon weiter sein? Schuldgefühle und Reue scheint er _noch_ nicht zu haben?
Inuktion so la la, Geschwisterrival. wieder besser, Loslösung gut. Bindung wohl unsicher, wenig Bedürfnis nach Körperkontakt, war erst mit 4 trocken, mit 4,5 sauber.
Was können/sollen wir tun? Danke!
Mitglied inaktiv - 03.12.2007, 15:30
Antwort auf:
Klauen im KIGA
Stichwort: Gewissensentwicklung
Hallo, die Entwicklung des Gewissens hat nur z.T. mit der Anerkennung von Besitzverhältnissen zu tun. Denn erst einmal müssen die Kinder diese Besitz- oder Eigentumsverhältnisse überhaupt verstehen und anerkennen. Im Grunde muss jedes Grundrecht in der Gesellschaft, das in Zukunft über das Gewissen geschützt werden soll, in Form von Regel, Norm und Wert, später dann auch von Gesetz erfahren und gelernt werden. Von Natur aus ergibt sich zunächst kein Verständnis von Besitzverhältnissen.
Es gibt ja sogar Gesellschaftsformen, das soll auf das Grundrecht von Eigentum verzichtet werden. Mit 5-6 Jahren ist es die richtige Zeit, dieses Verständnis von Eigentum zu vermitteln und die Kinder anzuhalten, es auch zu respektieren. Die einen machen es intuitiv vielleicht schon etwas früher, aber gewöhnlich lernen es die Kinder erst jetzt. Es ist ja auch zu verlockend für ein Kind, sich über die Aneigenung positiv attributierender Gegenstände aufzuwerten oder solche Gegenstände wie eine Trophäe mit zu sich nach Hause zu nehmen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.12.2007