Frage: Kita für Einjährigen

Guten Morgen, unser Sohn geht im Sommer mit 12 Monaten in die Kita. Ist eine Minute von meiner Arbeitsstätte entfernt, Betreuungsverhältnis 1:3, Bezugserzieherin, sanfte EIngewöhnung (Zitat: Muss man ganz vorsichtig machen), ich kann mir Zeit bis Weihnachten lassen. Muss ich irgendwas bestimmtes beachten, um die Bindung nicht zu zerstören? Halten Sie es für besser, mein Baby ab Januar nach der Eingewöhnung drei Tage von 8-15 Uhr zu schicken oder vier Tage von 9-14 Uhr? Er ist sehr offen und selbstbewusst, muss sich aber bei mir rückversichern, dass alles gut ist, Kennt und akzeptiert Betreuung durch Papa und stundenweise Oma. Ich bin begeistert von Ihrem Buch und Ihrer Arbeit hier. Vielen Dank

von sabrina3001 am 18.06.2012, 09:19



Antwort auf: Kita für Einjährigen

Hallo, neben der sanften Ablösung, die ja einem Naturprinzip entspricht, über das die Säuglinge und Kleinkinder schon immer Ersatzbindungen zu nicht-elterlichen Personen aufgenommen haben, gibt es noch einen anderen wichtigen Punkt. Die Kontaktzeit zur Ersatzbezugsperson sollte nicht länger als einen halben Tag betragen. Das hat damit zu tun, dass das Kind gezwungen ist, bei mehreren konkurriernden Bezugspersonen eine Hierarchie aufzustellen (Bindungshierarchie). Sonst droht die Bindungsverwirrung, ein Begriff, der noch wenig gebräuchlich ist und erst durch die Bindungsforschung (z.B. Ehepaar Drs. Grossmann, Uni Regensburg) hinzugekommen ist. Das Kind sucht sich schließlich die Person, die ihm am meisten Sicherheit und Zuwendung verspricht. Eine Mutter oder ein Elternpaar, die/das ihr/sein Kleinkind ab 1 Jahr den ganzen Tag bei der Tagesmutter oder Erzieherin unterbringt riskiert, dass ihr Kind immer mehr die Ersatzbezugsperson zur Hauptbezugsperson wählt (Ammenpräferenz in der Historie). Das tut der Bindung natürlich alles andere als gut und stürzt letztendlich auch das Kind in große Probleme. Denn es riskiert die Ablehnung seiner eigentlichen Bezugspersonen. Das ist übrigens ein Faktum, dass in der ganzen Diskussion um die frühe Fremdbetreuung noch völlig ausgeblendet ist. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.06.2012



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