Meine Tochter (11,5 Mon) muß leider schon in 3 Wochen in die Kita (2volle+2halbe Tage). Seit 8 Mon gehen wir in eine Krabbelgr, Exploration seit sie robbt. Nach der Sommerpause ist sie in der KG am liebsten nur noch bei mir oder steht an der Wand neben mir, gar keine Exploration mehr. Hat plötzlich Angst vor den anderen Kindern, weint, schubst sie weg oder haut! Zu wenig Urvertrauen? Was tun wg Kita-Start? Habe nur 3,5 Wochen für Begleitung bei der Eingewöhnung :-(
Sie hat früh+stark gefremdelt, jetzt nur noch Männer + Kinder. Anfangs temperamentvolles Schreibaby, habe immer versucht ihre Bedürfnisse schnellstmöglich zu erfüllen, mich oft überfordert gefühlt, habe viel geweint. Stillen nach Bedarf, ab 6. Mon Familienbett, viel getragen. WE+FA sehr liebevolle Betreuung durch Papa, den sie sehr liebt, ich bin dann abgeschrieben, schubst mich sogar dann manchmal weg und will lieber zu Papa:-( Nur bei Müdigkeit/Unwohlsein ruft sie Mama. Allein mit mir sehr anhänglich.
von
pitt_broetchen
am 13.08.2012, 07:18
Antwort auf:
Kita-Start bei Angst vor Kindern
Hallo, was sich bei Ihrer Tochter im Verhalten zeigt ist eine noch altersbedingte Unreife (< 1 Jahr) für die Betreuung in einer Gruppe mit fremden Kindern. Dazu kommt bei der Erzieherin der fehlende Status als Ersatzbezugsperson. Der lässt sich nur über Wochen gemeinsamer Betreuung von Ihnen und der Erzieherin erreichen, denn je jünger die Kinder sind, desto länger gestaltet sich bei normalen Bindungsverhältnissen die Ablösung. Einzige Ausnahmen ist der spontan überspringende Sympathiefunke gleich am Anfang des Betreuungsverhältnisses. Die Angst Ihrer Tochter signalisiert, dass eigentlich noch gar keine echte Ablösung möglich ist.
Was Sie über Ihre gemeinsame Vorgeschichte berichten, spricht auch für möglicherweise keine ganz sichere Bindung. Das ist an sich nicht schlimm, die Kinder finden schon ihren Weg, zumal Sie sich als Eltern sehr zugewandt und zuverlässig verhalten haben. Jetzt aber durch eine falsch begonnene und zu frühe Ablösung könnte sich eine Verschlechterung in der Eltern-Kind-Beziehung einstellen. Einzige Möglichkeit wäre eine lange und vorsichtige Ablösung mit vorläufigem Erhalt der "sicheren Basis" bei Ihnen oder vielleicht auch schon Vater. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.08.2012