Hallo Herr Dr. Posth,
unsere Tochter(3) ist wohl übersteigert an mich gebunden. Zs mit dem Papa versuchen wir das gerade mit sehr viel mehr Anwesenheit des Papas und seiner Eingewöhnung in die Kita (was ihre Beziehung bislang wesentl verbessert hat) aufzulösen. Ich wünsche mir sehr, dass die Loslösg funktioniert u kann gut loslassen. Bei der TaMu klappte alles super (war dort 7h/tgl). Beim Besuch der KinderÄ zur U7a streikte sie völlig-sie blockiert im Grunde meist, wenn jemand Fremdes etwas von ihr möchte oder selbst nett sagt, sie solle etwas anders tun, was sie nicht will und weint sofort. Sie braucht dann immer ihre jeweilige Bezugsperson, um sich zu beruhigen, klammert. In der Kita klammert sie nun am Vater, geht nicht mit den and. Kinder spielen (3Tg) Die Ärztin schlug nun den Gang zum Kinderpsychologen vor. Ist das wirklich (schon?) nötig bzw. wie verläuft so eine Therapie bei einem Kleinkind? Können Sie jemanden im Norden Berlins zum Thema Bindungsverhalten empfehlen? VDank!
Mitglied inaktiv - 16.08.2010, 10:14
Antwort auf:
Kinderpsychologe für 3Jährige?
Hallo, die Kinder- und Jugendärzte(innen) sind, was diese psycholgischen Erscheinungen bei den Kleinkindern angeht, in der Regel sehr hilflos. Das ist ein Themengebiet, für das sie keinerlei Ausbildung haben, und das sie sofort an dere kompetente Kräfte delegieren wollen. Und da käme dann tatsächlich nur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie infrage. Wenn wir Therapeuten aber alle diese Kinder auch noch therapieren wollen, müssten wir uns verdoppeln und verdreifachen.
Nun gibt es aber bei den Eltern-Kind-Beziehungsstörungen im frühen Kindesalter noch gar nicht viel zu therapieren. Die richtigen Empfehlungen zum Umgang mit den entstehenden Schwierigkeiten genügen, um das Problem aus der Welt zu schaffen (sog Sekundärprävention).
Das Problem ist das, dass Ihre Tochter noch zu wenig Selbstwertgefühl entwickelt hat, um sich in der Auseinadersetzung mit fremden Autoritätspersonen oder vielleicht auch in der quirligen Kindergruppe zu behaupten. Da aber wie ich höre, sich der Vater sehr in die Betreuung seiner Tochter einschaltet und den Part der Ablösung übernommen hat, sehe ich gute Chancen, dass sich das im nächsten Jahr sehr verbessern wird. Hinzu kommen natürlich Entwicklungsfortschritte wie Spracherwerb und Empathieverständnis. Dadurch wird das Kind mehr und mehr in die Lege versetzt, seine Gefühle zu verstehen und auch immer besser selbst zu regulieren. Aber einstweilen braucht Ihre Tochter dafür noch die Hilfe ihrer Hauptbezugspersonen. Gelingt eine sanfte Ablösung in der Ki-ta (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.08.2010