Hallo Herr Posth,
Meine Tochter (jetzt fast 5Monate) muss leider mit 14Monaten spätestens in die Kinderkrippe, da ich aus finanziellen Gründen wieder arbeiten gehen muss.
Jetzt tut mir es aber leid sie fast den ganzen Tag dort zu lassen.Mein Chef will jetzt wissen,wann ich wieder arbeiten komme und für wieviel Stunden.
Jetzt meine Frage.Wie lang sollte die Eingewöhnung dauern und wie ablaufen.
Ist es besser sie nach der Eingewöhnung jeden Tag die gleiche Zeitspanne hinzubringen oder kann es auch mal ein Tag voll und ein Tag nur bis mittags sein oder kommt sie da mit dem Rhythmus durcheinander?
Wie merke ich genau ,ob sie mit der Situation klarkommt? Sie ist ein sehr aufgewecktes Mädchen.Ist es von Vorteil, dass meine Mutter dort Erzieherin ist? Aber die ist ja auch nicht immer da.
Wieviel Stunden sind für ein so junges Kind eigentlich zumutbar?Kann man das jetzt überhaupt schon entscheiden?
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 30.01.2006, 11:47
Antwort auf:
kinderkrippe
Stichwort frühe Fremdbetreuung
Hallo, frühe Fremdbetreuung ist von der Sache her kompliziert und in gewisser Weise riskant. Sie kann schief gehen und im Kind eine Traumatisierung auslösen. Die Bindungssicherheit geht u.U. verloren, die Loslösung kann gefährdet werden. Daher ist eine möglichst lange Eingewöhnungszeit immer wichtig, sowie eine Anbindung des Kindes an eine Ersatzbezugsperson. Manchmal klappt das allerdings überraschend schnell, wenn ein spontaner Sympathiefunke von der Betreuungsperson auf das Kind überspringt. Sie spüren das daran, daß sich das Kind auch von der "anderen Person" füttern, trösten, wickeln und herum tragen läßt.
Am besten geschieht die FB in den eigenen 4 Wänden, denn dann bleibt wenigstens der Ort für das Kind konstant, aber das funktioniert meistens aus organisatorischen Gründen nicht. Wielange FB an den einzelnen Tagen akzeptiert wird, darüber gibt es keine Daten. Da die Kleinkinder in diesem frühen Alter aber kein Zeitgefühl haben, spielt diese Frage sicher auch nur eine untergeordnete Rolle. Und es kann auch ein Tag übersprungen werden. Wenn die Großmutter oder eine andere bekannte Person in der Kinderkrippe arbeitet, kann das natürlich von Vorteil sein, entscheidend ist aber die kontinuierliche Präsenz, was für jede Betreuungsperson gilt. Eine Betreuungsperson ist diesem frühen Alter ist so etwa wie eine Ersatzmutter! Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.02.2006