Guten Tag Herr Dr Posth.
Unser Sohn ist nun knapp 1 Jahr alt und wurde seit seiner Geburt zuhause betreut - erst 8 Monate von mir und danach von meinem Mann. Mein Mann arbeitet Ende April wieder, dann kommt der Kleine in eine Kinderkrippe und ist dann 14 Monate alt. Er wird Montag und Dienstag ganztags und Mittwoch morgens in der Krippe sein, ab Mittwoch nachmittag bin ich dann zuhause für den Rest der Woche und dann bleibt er auch bei mir.
Wie weit ist seine Bindung an uns Eltern mit 14 Monaten und wirkt sich die frühe und vor allem an 2 Tagen Ganztagsbetreuung in der Krippe negativ auf seine Entwicklung und auf seine Bindung zu uns aus?
Vielen Dank für Ihre Hilfe
Jamie
Mitglied inaktiv - 07.02.2006, 10:29
Antwort auf:
Kinderkrippe mit 14 Monaten
Liebe Jamie, ein paar Fragen weiter oben hatte ich schon erklärt, daß frühe Fremdbetreuung (Stichwort für den gezielten Suchlauf!) nicht gerade einfach im Umgang ist, aber möglich, wenn bestimmte Grundsätze beachtet werden. In der Loslösungphase, also im zweiten Lebensjahr ist das Kleinkind ja ohnehin stärker an seiner Lebensumgebung und an den Mitmenschen interessiert, was man ausnutzen kann. Es ist aber ganz wichtig, daß eine sanfte Ablösung mit einer vom Kind zeitlich bestimmten Umgewöhnungsphase akzepteirt wird. Das hängt damit zusammen, daß das Kleinkind sich an die Ersatzbezugsperson bindet und das braucht eine gewisse Zeit. Selten einmal gibt es gleich soviel spontane Sympathie, daß es auch ganz schnell geht. Grundsätzlich ist es besser, daß die Umgebung, in der die FB dann stattfindet dem Kind schon bekannt. Zu Hause wäre es am besten. Das geht nicht immer, und deswegen sollte man mit seinem Kind einige Vorbesuche in der "Einrichtung" oder der fremden Wohnung absolvieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.02.2006