Ben (13 Monate – anfangs Schreikind & Schlafprobleme)geht seit 3 Wochen in die KiKri. Ablösung war nach 1,5 Wochen,da er nie weint wenn ich gehe/er gleich zur Bezugserzieherin auf den Arm geht,meist direkt winkt. Leider ist er nun merklich aggressiv geworden(zufällig Phase?) hat ein Kind in der Krippe gebissen,haut auch vermehrt(mich & Kinder). Kinder meiden ihn seitdem(fast alle um 2 Jahre),Grenzen ihn aus(Obwohl Erzieher eingreifen) Derzeit geht er täglich nur 1,5–2 Stunden,werde angerufen wenn es ihm zu viel wird.
Bin ratlos.. Einerseits geht er gerne hin,begrüßt mich wieder freudig. Andererseits die Ausgrenzung und die Aggression.
Ich wollte ihn jetzt „langsam“ mit wenigen Stunden eingewöhnen, da ich ihn in ½ Jahr halbtags bringen muss.Ganz rausnehmen will Papa nicht. Soll ich lieber weniger Tage in der Woche abgeben?(Derzeit täglich wg. bessere Gruppeneingewöhnung) Sollte ich darauf bestehen wieder mit dabei bleiben zu dürfen? Was sind Folgen zu frühen Betreuung?
von
nereida
am 01.10.2012, 07:08
Antwort auf:
Kinderkrippe auch mit wenigen Tagen sinnvoll?
Hallo, die Neigung eines Kleinkindes Aggression als Verstärkung seiner Willenbekundungen einzusetzen, hängt zunächst einmal auch mit der Veranlagung eines KIndes zusammen. Wenn aber aktuelle Lebensumstände belastend werden und Druck auf das Kind ausüben, verstärkt sich die natürliche Neigung zu Aggression weiter. Vermeidende Haltungen in solchen Situationen wie der frühen Fremdbetreuung sind häufig bei Schrei- und Schlafproblemen im 1. Lebensjahr. Sie setzen vor allem dann ein, wenn man Konditionierungsmaßnamen zur Behandlung benutzt hat, oder wenn das Kind lange ohne Trost und Beruhigung hat schreien müssen. Diese Kinder haben es gelernt, dass ihnen offenkundiger Widerstand nichts bringt. Trotzdem reagieren sie innerlich maximal gestresst wie die sicher gebundenen Kinder. Das einzige, was etwas irrtiert an dem Verhalten Ihres Sohnes, ist seine Freude bei der Wiederbegegnung mit Ihnen. Offenbar hat Ihr Sohn gleich eine gute Bezugserzieherin gefunden, die ihn in der Zeit Ihrer Abwesenheit stützt. Aber jetzt müssen natürlich auch die Erziehrinnen richtig mit den aggressiven Tendenzen eines Kleinkindes umgehen lernen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.10.2012