Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
unser Sohn, 18 Monate, eher schüchtern und zurückhaltend, sicher gebunden, forumsgemäß erzogen, bisher nie fremdbetreut, soll mit drei Jahren in den Kindergarten gehen. Vor Ort gibt es einen ohne Konzept, 86 Kinder, bei Vollbesetzung 8 Erzieher/Sozialassistenten, hauptsächlich Freispiel, wenig darüber hinausgehende Aktivität, keine sanfte Ablösung, Kinder sollen ab dem dritten Tag allein bleiben. Vorteil: trifft dort mit späteren Klassenkameraden zusammen, zu Fuß erreichbar. Alternativ könnte er einen Waldkindergarten im Nachbarort besuchen, 20 Kinder, zwei Erzieher, ich könnte mitgehen, solange unser Sohn mich braucht. Nachteil: keine späteren Klassenkameraden.
Wofür sollen wir uns entscheiden?
von
Fucardi
am 20.05.2013, 09:42
Antwort auf:
Kindergartenwahl
Hallo, solche Entscheidungen kann ich immer schwer den Eltern abnehmen, weil letztendlich noch mehr Kriterien herangezogen werden müssen als die genannten. Grundsätzlich plädiere ich aber dafür, erst einmal auf den zeitnahen Vorteil zu schauen und Zukunftsfragen vorläufig außen vor zu lassen. Das Kind entwickelt sich ja, und wenn es sich gut entwickelt, kann es mit Problemen später sehr viel besser fertig werden. Blickt man aber zuerst in die Zukunft und wählt deshalb eine im Moment schlechtere Variante, dann vereitelt die ungünstigere Entwicklung u.U. die avisierten späteren Vorteile. Im Übrigen sind bei Ihnen beide Ki-gä personell nur knapp besetzt. Für den Waldki-ga spräche die sanfte Ablösung, die auch noch für ein 3-jähriges Kind wichtig ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.05.2013