Frage: Kindergartensorgen

Hallo Dr. Posth! Unser Sohn (3,5J) ging die letzte Zeit eigentlich gern in den KiGa (nie geweint, hat jetzt einen kleinen Freund dort, der jedoch noch eingewöhnt wird) mag Erzieher. Letzte Woche hat er mir jedoch erzählt, daß 3 Jungs ihn immer schubsen und hauen würde. Zwei von den dreien sind gleichalt, der dritte ist bereits 5, alle sehr viel größer (unser Sohn ist sehr klein, unter der 3. Perz.). Wir haben sofort mit Erz. gesprochen die versprachen, vermehrt drauf zu achten. Unser Sohn ist bisher nicht zur Erzieh. gegangen wenn das passsiert ist, er hat nur zu den Kindern gesagt sie sollten aufhören (was sie nicht gemacht haben) bzw. auch gehauen (natürlich ist er aufgrund seiner Größe stets unterlegen). Mir tut er soooooo leid. Ist es tatsächlich so, daß das „normal“ ist, zumindest unter Gleichaltirgen?Wie unterstützen wir ihn am Besten? Er sagt, wenn die nicht aufhören, möchter er bald nicht mehr hin.

Mitglied inaktiv - 08.12.2008, 00:26



Antwort auf: Kindergartensorgen

Stichwort: Gruppenbildung im Kindergarten Hallo, mit dem Einstieg der Kinder in die Gruppenbetreuung fangen auch die gruppendynamischen Prozesse an. Das bedeutet, dass sich unter den Kindern "Clübchen" bilden, die dann beständig zusammenspielen und gemeinsam etwas aushecken. Immer dann, wenn ein Kind oder mehrere Kinder aggressive Elemente in die Gruppe hineintragen und damit für eine Möglichkeit zur Identifikation in der Gruppe sorgen, fangen auch Angriffe auf andere, einzeln stehende oder schwächere und kleinere Kinder an. Streng genommen ist das schon der Anfang von "mobbing". Mobbing ist es allerdings erst dann, wenn eine solche Gruppe sich grundsätzlich immer weider ein bestimmtes Kind herauspickt und die Lust an der gemeinsamen Macht an diesem Kind auslässt. D.h. also der herwürdigende und deklassierende Gedanke muss sich auf ein menschliches Objekt richten. Sind es nur versprengte Attacken, wie zumiest in der Altersgruppe, in der auch Ihr Sohn ist, dann kann man das Verhalten noch entspannter interpretieren. Aber die Erzieherinnen sind aufgerufen, genau hinzusehen und den oder die Anstifter einem sich freundliche belehrend vorzunehmen. Sie sollten auch einmal schauen, wie es bei diesen Kindern zu Hause zugeht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.12.2008