Laut Elterngespräch in der Krippe unserer Tochter (35 Monate) hat sie die Kindergartenreife noch nicht erreicht, weil sie sich zwar alleine anziehen kann, dies aber oft einfach nicht will oder extrem lange trödelt. Außerdem isst sie noch, indem sie die Gabel mit der ganzen Hand hält. Diese Beispiele – so sagte man mir – zeigten, dass sie sich noch gehörig weiterentwickel müsse, ehe sie im Herbst in den Kindergarten kommen könne, weil dort keine Rücksicht auf Getrödel genommen werden könne. Zudem habe sie im Bereich der Feinmotorik noch einiges bis dahin zu lernen.
Können Sie mir denn verraten, was ein Kind an feinmotorischem Geschick in den Kindergarten mitbringen muß und wie wir dieses fördern können.
(Was halten Sie von den Aussagen bzgl. mangelnder Kindergartenreife?)
Danke
Mitglied inaktiv - 12.03.2007, 08:28
Antwort auf:
Kindergartenreife - was muß ein Kind schon können?
Hallo, da haben Sie einen Ki-ga erwischt, bei dem es sehr leistungsorientiert zugeht. Zunächst einmal gibt es in dem Sinne gar keine Ki-ga-reife. Wie wollte man denn dann argumentieren, daß jetzt sogar 1- und 2-jährige in den Ki-ga sollen. In den Ki-ga werden Kinder aufgenommen, die in sich in ihren Schritten zur sozialen Reife unterwegs befinden. Einige Dinge beherrschen sie schon, andere lernen sie im Ki-ga selbst. Es ist der pädagogische Auftrag der Kindergärten, die soziale Reife von Kindern voran zu bringen. Dazu zählen auch feinmotorische und grobmotorische Fähigkeiten. Der Umgang mit Eßbesteck und die Haltung von Bleistift oder Gabel lernen die Kinder sicher z.T. auch zu Hause, aber eine Erziehrin sollte wissen, daß 3jährige Löffel und Gabel immer mit der ganzen Hand greifen. Der Dreipunktgriff ist eine Fertigkeit, die die Kinder oft erst mit 4-5 Jahren schrittweise erlernen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.03.2007
