Frage: Kindergarteneintritt - Anforderungen Kleinkind

Sehr geehrter Herr Dr. Posth Ich danke Ihnen herzlichst für Ihre Hilfe... dank Ihren Beiträgen hier im Forum ist mir das Abstillen unserer 18 Mt. alten Tochter um einiges leichter gefallen (http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=81497&forum=129)und auch besten Dank für Ihren Tipp für unseren 3 1/2 J. Junior (verhält sich zur Zeit, als ob er überall der Chef sei). Nun haben wir in diesen Tagen ein Anmeldeformular des Städtischen Kindergartens erhalten (für ab Herbst Eintritt mit knapp über 4 J.) und fragen uns, welche Kriterien Sie definieren, welche ein Kleinkind (mehr oder weniger) mitbringen sollte... Loslösung (z.Zt. noch nicht ganz), Sozialisierung (z.Zt. zum Teil sehr schwierig),... Ganz herzlichen Dank im voraus und freundliche Grüsse!

Mitglied inaktiv - 29.01.2007, 19:23



Antwort auf: Kindergarteneintritt - Anforderungen Kleinkind

Stichwort: Kindergartenaufnahme wann? Hallo, danke für Ihre Rückmeldung, Ich freue mich, daß alles gut funktioniert hat. Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Kindergarteneintritt ist natürlich die weitgehend gelungenen Loslösung mit der Überwindung der Trennungsangst. Kinder werden in der Regel vier Jahre darüber. Das entspricht der Erfahrung und wurde früher auch berücksichtigt. Heutzutage hat die Gesellschaft andere Ambitionen, und nun wird der natürliche, soziale Reifungsprozeß einfach geleugnet und dem Zweck untergeordnet. Einige Jahre später wundert man sich dann über die Häufigkeit der Trennungsangst im Grundschulalter. Die Fähigkeit des Kindes, in der Gruppe zurecht zu kommen, ist der nächste große soziale Entwicklungsschritt. Der wiederum hängt sehr stark davon ab, wieviel Selbstbewußtsein ein Kind bei dahin erworben hat und wie hoch z.B. seine Sprachkompetenz ist. Ein ausgewogenes Selbst, wie ich es nenne, und die Kommunizierbarkeit der empfundenen Gefühle sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Agieren in der Gruppe. Besitzt das ein Kind nicht, fühlt sich dem Konkurrenzdruck, resp. der Rivalität unter den Altersgleichen nicht gewachsen und verleiht seinen Gefühle deklamativ Ausdruck, weil es sie nicht bezeichnen und sprachlich ausdrücken kann. Das ist die soziale Situation noch des Kleinkindes. Will man also Gruppe mit Kleinkindern machen, muß man sich pädagogisch darauf einstellen. Die sanfte Ablösung ist hierbei noch Grundvoraussetzung für den Übergang mit der Ablösung von der Hauptbezugsperson. Ich hoffe, Sie können Ihren Sohn anhand dieser Informationen besser einschätzen. Bis zum Sommer sind ja auch noch ein paar Monate Zeit. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.02.2007