Kindergarteneingewöhnung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kindergarteneingewöhnung

Guten Morgen! Meine Tochter ist 2 3/4 und darf seit letzter Woche in den KiGa. Die nötige KiGa-Reife hat sie (spricht sehr gut, ist sauber, kommt gut mit anderen Kindern klar)auch freut sie sich immer auf den KiGa. Das Problem: Gehen wir rein, löst sie sich gleich von mir. Will ich gehen, schreit sie wie wahnsinnig und läßt sich auch von den Erzieherinnen nicht beruhigen. Komm ich, ist alles wieder bestens. Ich war die vergangene Woche durchweg dabei im Kiga, hielt mich im Hintergrund, aber immer im gleichen Raum. Es machte ihr alles riesigen Spaß, sie nahm an allem rege teil. Aber sobald ich mich entferne, schreit sie. Was soll ich tun? Sie wieder rausnehmen? Zuhause erzählt sie ständig vom Kiga, immer positives, dann kann es doch eigentlich nicht soo verkehrt für sie sein. Vielen Dank Tina

Mitglied inaktiv - 08.05.2006, 08:31

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Antwort auf: Kindergarteneingewöhnung

Stichwort: sanfte Ablösung Liebe Tina, eigentlich möchte Ihre Tochter schon im Ki-ga bleiben und mit den anderen Kindern spielen, sie kann sich aber noch nicht von Ihnen lösen. Das ist mit 2 3/4, was die Entwicklung und Reife eines Kindes anbelangt, auch völlig normal. Noch braucht sie Ihre Rückversicherung. Weil das so ist und weil der Übergang in die institutionalisierte Fremdbetreuung atraumatisch ablaufen muß, plädiere ich für die sanfte Ablösung. D.h. die Mutter eines so jungen Kindes muß, genau wie Sie es schon tun, sich im Hintergrund aufhalten, bis das Kind von sich aus signalisiert, daß es auf die Mutter nun verzichten kann. Das wird dann der Fall sein, wenn das Kind eine Ersatzbezugsperson gefunden hat und wenn es sich im Ki-ga gut auskennt. Die Ersatzbezugsperson übernimmt vorübergehend eine gewisse Mutterfunktion und kann so das Kind beruhigen und trösten, wenn es die Angst überkommt, von der Mutter verlassen zu sein. So kann nichts schief gehen. Am Anfang geht man vielleicht besser noch mit dem Handy in der Hand. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.05.2006

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