Kindergarteneingewöhnung

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kindergarteneingewöhnung

Hallo Hr. Dr. Posth, mein Sohn (GEb 4/06) geht seit 1 Wo in den KiGa. Bisher keine Frembetreuung, nie weinen gelassen, schläft bei uns. Mamma u Papa sind einzge Bezugsperson, da sonst keine Familie. Kennt KIGA seit 2 J von der Spielgruppe, ging dort 1xwöch. mit mir zusammen hin. Hat seit dem 1.Tag älteres Mädchen zum Spielen gefunden, Sympathien auf beiden Seiten, ich kann dableiben im KiGa. 1. Versuch zu gehen endete im Drama, er weinte den ganzen Abend und Morgen, wolle nicht mehr hin. Nach Absprache mit Ki GA darf ich weiter dableiben die ganze Zeit, er tut sich noch schwer, Bezug zu Erzieherin aufzunehmen, obwohl diese sehr bemüht ist. Er spielt fast die ganze Zeit, die wir da sind ( z.zt. 2,5-3std) mit "neuer freundin", ich bin abgemeldet, er kommt 1-2x und will mir was sagen o zeigen, aber zur Toilette gehen, helfen etc "darf" ich nicht, aber ich muss da sein. Wie merke ich, wann der Zeitpunkt da ist und er ohne mich zurechtkommt? Bin unsicher. Vielen Dank. Gruß, Maria

Mitglied inaktiv - 22.06.2009, 12:28

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Antwort auf: Kindergarteneingewöhnung

Hallo, die Ablösungsphase oder das, was die Pädagogik Eingewöhnungszeit nennt, kann durchaus sehr viel länger als 1 Woche dauern. Ich würde eher von 6 bis 8 wochen ausgehen. Die Mütter merken den Fortschritt des Ablösungsprozesses an den selbstständigen Verhaltensweisen ihres Kindes, was das Sich-wenden-an -die- Erzieherin mit einschließt, wenn ein Konflikt aufkommt. Das bedeutet nämlich, dass das Kind jetzt bereit ist, die sichere Basis, die Mutter, aufzugeben. Das geht aber erst, wenn sich das Kind an die Erzieherin bis zu einem gewissen Grade gebunden hat (Ersatzbezugsperson). In der Pädagogik nennt sich dieses Verhältnis Bezugsbetreuerin. Aber selbst dann kann es immer noch zu schweren Krisen kommen, die dann nur durch das Wiederkommen der Mutter gelöst werden können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.06.2009

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