hallo, tochter, 3 jahre, sehr ängstlich, viel geschrien, schlecht geschlafen,gefremdelt, sehr scheu bei erwachsenen, schaut runter oder weg, sagt, sie traut sich nicht... kindergarten seit einer woche. erster tag war ich dabei. hat sich gut von mir gelöst, nach ca. 1 stunde bin ich gegangen. sie hat nicht geweint, alles normal. 2. tag hat erzieherin überrumpelt und gesagt, mama geht jetzt. lena hat genickt, jedoch weggeschaut, nicht geweint. bin etwas verunsichert. sie sagt, sie geht gerne in den kiga. will morgens auch immer gehen, weint nicht. schaut aber immer zur seite beim abschied als auch beim abholen. sobald wir aber außer sichtweite sind ist sie fröhlich und erzählt und freut sich. zuhause auch alles normal. kann es sein, dass sie sich schämt, ihre gefühle zu zeign (z.b. beim abschied). oder sollte ich doch noch länger bei ihr bleiben? sie schaut übrigends sogar heute noch manchmal bei oma oder opa weg, obowhl sie selber hinmöchte. ihre einschätzung dazu??? vielen lieben dank
Mitglied inaktiv - 29.09.2008, 09:49
Antwort auf:
kindergarteneingewöhnung/ängste
Stichwort: vermeidend unsichere Bindung
Hallo, Ihre Tochter zeigt Ihrer Beschreibung nach die typischen zeichen einer vermeidenden Haltung. Vermeidung tritt auf bei unsicheren Bindungsverhältnissen. Die Probleme im ersten Lebensjahr sprechen sehr für das Entstehen einer vermeidend unsicheren Bindung. Es ist also keine Scham bei Ihrer Tochter, die das Wegschauen bei Trennungssituatuationen verbunden mit einem Abnicken und Sich-Dreinfügen in das Unvermeidliche hervorruft, sondern das Bemühen, keine Gefühle aufkommen zu lassen. Leider erkenne die Erzieherinnen solche Feinhietien im kindliche Verhalten oft nicht und halten das für eine Überwindung von Angst. Vor allem das Wegschauen beim Abholen spricht für diese Interpretation. Auch die Hemmung, zu den geliebten Großeltern zu gehen spricht dafür.
Sie können Ihrer Tochter damit helfen, sie zu ermuntern ihre Gefühle zuzulassen und zu zeigen, um dann auf diese Gefühle rücksichtvoll und mit Verständnnis einzugehen. Ihr Tochter muss wieder spüren, dass ihre wahren Gefühle gefragt sind, und diese auch das Gewünschte bewirken. Das würde aber bedeuten, dass die sanfte Ablösung einen ganz hohen Stellenwert bekommt. Sprechen Sie eindringlich mit den Erzieherinnen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.10.2008