Frage: Kindergarten-Eingewöhnung

sehr geehrter herr posth, als erstes muß ich ihnen sagen, wie froh ich bin, ihr forum gefunden zu haben. ich wünschte nur, ich hätte es früher gefunden! vielen dank für ihre arbeit hier! ich habe alle langtexte und etliche antworten gelesen und endlich meine vermutungen und bauchgefühle bestätigt bekommen. nun zu meinem problem: meine tochter wird im jan. 3 jahre und ist zum 1.9. in den kiga gekommen. dieser lehnt leider die sanfte eingewöhnung rigoros ab. es wird behauptet, dass diese das ablösungsproblem nur auf einen späteren zeitpunkt verschiebt.ich habe tagsüber kein auto zur verfügung und daher ist es fast unmöglich, den kiga zu wechseln. nun liefen die ersten 3 wochen problemlos (während deren ich beim abholen jedoch zweimal von ihr völlig ignoriert wurde!), ich blieb die ersten paar tage ca 15 min da, mehr wurde nicht toleriert. dann wurde sie krank, blieb 1 woche zuhause. danach wollte sie auf einmal nicht mehr hin und schrie und weinte wie noch nie, wenn wir sie zwingen wollten, so wie es uns die erzieherinnen geraten/befohlen hatten. das drama fing zuhause an und je näher wir dem kiga kamen, desto schlimmer wurde es.2mal ließ ich sie zuhause, aber 3mal ließ ich sie mir aus den armen reißen und ließ ein brüllendes kind zurück. sie hörte zwar gleich auf, und der weitere kiga-tag verlief problemlos,aber ich fühlte mich schrecklich, als hätt ich mein kind verraten. dann wurde sie wieder krank. ein weiteres gespräch über sanfte eingewöhnung blieb erfolglos. ich darf nicht mal in der gardarobe warten. es sind 25 kinder gemischten alters in der gruppe und 2 betreuerinnen und eine praktikantin. eine einzelne bezugsperson wäre somit sowieso nicht möglich, es kümmert sich immer die, die gerade in der nähe ist. kann unter diesen voraussetzungen überhaupt eine erzatzbeziehung aufgenommen werden, mit allen dreien auf einmal vielleicht?? ich weiß nicht, wie wir jetzt weitermachen sollen. rausnehmen?viell erstmal nur 2-3 std statt 4? und was mich noch beschäftigt, ist: könnte meine tochter schon jetzt durch die gewaltsamen trennungen traumatisiert sein? ich habe ihr betteln, sie wieder mit nach hause zu nehmen, nicht erhört, da leidet doch bestimmt schon nach wenigen malen das vertrauen immens, nicht wahr? sie war mit 1,5 jahren 3 tage im kh und wurde an den lymphdrüsen operiert. mein mann war dabei, da ich unsere 6 wochen alte tochter zu betreuen hatte.dort wurde sie ihm auch unter tränen"entrissen",als man sie in den op brachte. kann das auch schon traumatisierend gewirkt haben und viell. die eingewöhnung in den kiga erschwert haben? vater kümmert sich super und ist ein gutes loslösungsvorbild. sie hat sich verändert seit eintritt in den kiga: 4 std mittagschlaf, will nicht mehr aus dem haus und keinen besuch, nicht mal mehr die geliebte oma sehen, alles ist ihr zuviel, total mama-anhänglich im gegensatz zu vorher.sie macht auch im kiga nicht ihr "großes geschäft", zuhause immer vormittags. sie wurde bekam dann wieder eine fiebrige erkältung und ist seit etwa 9 tagen wieder zuhause, nur unterbrochen vom besuch des kindergartenfestes, an dem die eltern "erlaubt" waren, selbst da wollte sie kaum mit uns hin. während der letzten tage zuhause wurde sie wieder fast "die alte", unternehmungslustig und lebendig. ist es sinnvoll, sie eine zeitlang mit versprechungen zu locken, z b auf dem hinweg bekommt sie einen (zuckerlosen) lolli, ich hol sie früher und und wir unternehmen was tolles etc.? ist es möglich, dass sie sich in einigen tagen wieder an den kiga gewöhnt oder ist eher damit zu rechnen, dass es so dramatisch weitergeht? einige tage könnte ich mich vielleicht noch eine viertel stunde"heimlich" im flur rumtreiben. vielleicht würde es ihr helfen, zu wissen, dass ich am anfang noch erreichbar bin. theoretisch könnte ich sie auch noch zuhause lassen, denn ich geh momentan wg ihrer kleinen schwester noch nicht zum arbeiten. ich merke aber, dass sie mehr "input" braucht, als sie zuhause bekommen kann und auch gern andere kinder um sich rum hat. und was die spielgruppen etc angeht: da hätte ich wieder das problem, ohne auto, gerade im winter, diese nicht bzw nur sehr schwer erreichen zu können. ich hoffe, der text war nicht zu lang und freue mich sehr auf ihre geschätzte antwort und ihre tipps. vielen, vielen dank! mit freundlichen grüßen, saskia

Mitglied inaktiv - 19.10.2009, 09:00



Antwort auf: Kindergarten-Eingewöhnung

Liebe Saskia, was die Länge Ihres Textes anbelangt, wundert es mich, dass sie nicht nach 1000 Zeichen abgebrochen worden sind, denn das ist eigentlich die Einstellung vom Server. wie dem auch sei, die Not Ihrer Tochter ist groß und bei einem derart uneinsichtigen Ki-ga würde ich ihnen raten, Ihre Tochter abzumelden. Denn nicht nur bei der morgendlichen Trennung passieren Fehler, sondern erfahrungsgemäß dann in der gesamten Erziehungsaufgabe. auch scheint dort das Prinzip der Bezugsbetreuerin als Ersatzbezugsperson nicht bekannt zu sein. Alles das weist darauf hin, dass der Ki-ga nur die (sozial)politischen Vorgaben erfüllt, aber weder Weiterbildung in Früherziehung in Anspruch nimmt, noch eine persönliche Überzeugung im Sinnes des Kindeswohl besteht. Gibt es keinen anderen Ki-ga in Ihrer Umgebung? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.10.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Kindergarten Eingewöhnung & Danke !

Lieber Herr Dr. Posth, zunächst ein ganz herzliches Danke, dass Sie sich vorvergangenen Do. so viel Zeit für uns genommen haben! Es tut gut zu erleben, dass es auch einfühlsame & dem Kind wirklich zugewandte Kinderärzte gibt. Sie haben uns viel Mut gemacht, unseren Weg weiter zu verfolgen und durchzusetzen. F. spricht übrigens noch immer von sein...


Kindergarten Eingewöhnung

Mein Sohn (2,5 J.) ist seit Dienstag im KiGa. Er hat gute LL, ist ggü. anderen defensiv/ängstlich/schüchtern.ABGESPROCHEN war sanfte Ablösung.Realität: 1.Tag: 2 Stunden in meiner Anwesenheit.2. Tag: nach ½ Stunde sollte ich für eine Stunde nach Hause.Als ich wieder kam, war er fröhlich und zufrieden, wollte noch da bleiben und nach dem Gehen auch s...


Eingewöhnung in den Kindergarten

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Sohn ist 3 Jahre u weigert sich in den KiGa zu gehen, da er mit 2 schon mal zur Eingewöhnung dort war, ihm es aber sehr schwer fiel, sich zu lösen u. ich ihn nach 3 Monten wieder aus der Einrichtung nehmen musste, da er nur weinte, egal ob 20 min oder 2h die er dort allein war. Eine sanfte Ablösung fand nur mäß...


Kindergarten Eingewöhnung

Hallo Hr. Posth, leider lässt es sich nicht ändern, dass unsere Tochter (26 Monate, forumsgerecht erzogen, noch Familienbett) nun schon in einer Woche in den Kinderladen (Krippenbereich: 12 Kinder, 3 Erzieher) kommt. Sie wird dort nur den Vormittag über bleiben müssen. Bisher keine Fremdbetreuung, 1-2mal pro Woche Betreuung durch Großeltern für 2-3...


Kindergarten - Sanfte Eingewöhnung

Hallo, Ich gewöhne gerade meine 13 Monate alte Tochter (noch teilgestillt, familienbett, nie schreien lassen) in die Kita ein. haben mitte september langsam angefangen, dann pause wg krankheit. nach 2 tagen erste trennung ohne weinen (1x 30 min, 2x 60min). zweite kitawoche hat sie viel geweint,nicht beim abgeben, aber ca 15 min später und lässt s...


Kindergarten Eingewöhnung wie weiter verfahren, vielen vielen Dank im voraus!!!!

Hallo Herr Dr Posth, mein Lukas 3,5 j. geht seit 2,5 in KiGa.dort ist Cousin.KiGa hat offenes Konzept, die ersten 3 Wochen wegen der Eingewö. Waren sie getrennt. Den cousin hat er nur beim morgenkreis gesehen.Der Cousin war dann krank. L. hat Papa immer weggeschickt morgens.Der 4Tag(nach WE) wusste Cousin wieder da, haben sich auch kurz gesehen und...


Eingewöhnung Kindergarten

Hallo. Enkel Kilian 4 J, erster Vers d. Eingew. Sept. 2012. Harte Ablös. (Kilian wurde am 2. Tag von Erz von Mama weggerissen). Eingew nach 1 Wo abgebroch. Dieses Jahr 09.09. neuer Vers gleicher KiGa. 1 Woche ohne Probl; Tochter war in ersten Tg läng. Zeit anwes. Am 17.09. hat and Kind stark geweint, weil Mutter weggeg. Kilian hat geschrien. Erz kö...


Eingewöhnung Kindergarten

Hallo, mein Sohn (3 Jahre) geht seit kurzem in den Kiga. Ablösung verlief sanft, er mag seine Erzieher und akzeptiert sie als Bezugspersonen. Die ersten 2 Wochen waren gut, in Woche 3 war er krank, seit Woche 4 möchte er nicht mehr hin, weint viel im Kiga und beteiligt sich nicht mehr an den gemeinsamen Aktivitäten, spielt generell nicht mehr dort...


Kind weint bei der Eingewöhnung im Kindergarten und nun auch zu Hause

Unser Sohn ist nun 25 Monate alt und seit 3 Wochen in der Eingewöhnung vom Kindergarten. Lt. Kinderarzt vollkommen in Ordnung, Da er am Anfang nach 5 Minuten spielen immer zurück zu seiner Mama kam, sagte der Kindergarten er solle nun für 30 Minuten alleine kommen. Das Kind hat sehr viel geweint. Am Anfang fast die ganzen 30 Minuten. Er war jetzt 5...


Kindergarten Eingewöhnung und Betreuungszeiten

Sehr geehrter Herr Dr.Posth, unser Sohn wurde im Kiga für einen Platz bis 13 Uhr angemeldet.Er wird im Nobember 3 und im ab Oktober wollte ich mit der Eingewöhnung beginnen.Sollten vier Wochen nicht ausreichen und ich keinen Urlaub bekommen,um es fortzuführen,wäre es verwirrend für Sohn,wenn Papa weitermacht? Beide sind ein Herz und eine Seele. W...