S.g. Herr Dr. Posth
Nach der Geburt meiner Tochter war ich 2 Jahre zu Hause, danach ging ich wieder arbeiten und mein Mann übernahm die Betreuung als meine Tochter 2 jahre alt war. ich kam jeden Tag um 15 Uhr nach Hause (bin Lehrerin). Nun ist es so, dass unsere Tochter immer sehr "pflegeleicht" war, was essen, schlafen, Benehmen ect.. betrifft. Was uns stutzig machte war, dass sie kaum eine echte Trotzphase hatte. Kann das damit zusammenhängen, dass sie mit 2 Jahren mich als primäre Betzugsperson ja nicht mehr ständig um sich hatte ?? Und nun im ALter von 3 scheint sie diese Phasen der ANhänglichkeit und des Trotzes nachzuholen. Wir nehmen es wie's kommt, würden es aber gerne wissen, ob es mit dieser "Arbeitsteilung" zusmmen hängen könnte, dann wäre es für uns leichter zu verstehen und bei unserem zweiten Kind (unterwegs) Kind anders zu machen. Sie ist jetzt knapp über 3 und ich bin wieder vollzeit zu Hause. Im Kinderturnen klebt sie an meinem Bein, was sie vorher wirklich nur in der Zeit zw. 12 und 15 Monaten machte, Mamma darf keinen Nachmittag wegsein, sie ist wirklich in der totalen Anhänglichkeit zur Zeit, gepaart mit Wutanfällen (Trotz), die wir bis dahin so nicht kannten. Wir haben den Eindruck, dass sie dieses Jahr, als mein Mann zu Hause war nachholt. Wäre es bei einem zweiten Kidn sinnvoller, dass ich die ersten 3 Jahre voll zu Hause bleibe ?
Vielen Dank für Ihren Einsatz,
schöne Festtage,
Ulla
Mitglied inaktiv - 22.12.2003, 13:02
Antwort auf:
Kindererziehung geteilt - und nun mit 3 Anhänglichkeit total ?
Liebe Ulla, wenn man die ganze problematische Phase der emotionalen Integration, Bindung und Selbstfindung idealtypisch mit seinem Kind verbringen möchte (die Zeit der Kindheit, die von Psychologen gerne als die black box bezeichnet wird), dann müßte man tatsächlich bis zum Abschluß des 3. Lebensjahres zu Hause bleiben. Aber unter den heutigen sozialen Voraussetzungen ist das selten oder gar nicht möglich.
Die Abwechslung und Aufgabeteileung der Eltern ist für das Kind nicht so einfach, wie es aussieht. Die elterlichen Rollen müßten dann immer klar definiert sein und auch durchgehalten werden, bis das Selbst des Kindes einigermaßen stabil ist. Ich kenne zwar keine Untersuchungen, die das einwandfrei belegen, daß verspätetes Trotzen mit Rollentausch der Eltern quasi unterwegs zusammenhängen, denkbar aber wäre es. Vielleicht teilen auch andere Eltern hierzu ihre Erfahrungen mit. Viele Grüße und ich hoffe, ich konnte Ihnen weiter helfen
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.12.2003
Antwort auf:
Kindererziehung geteilt - und nun mit 3 Anhänglichkeit total ?
Wir hatten auch einen Rollentausch vorgenommen, jedoch war unsere Kleine da erst 8 Monate. Nach weiteren 6 Monate kam sie in die Krippe. Wir haben nie eine ausgeprägte Trotzphase erlebt. Augenscheinlich anhänglicher ist sie geworden als sie in die Krippe kam, wobei das nicht wirklich stimmt. Während sie vor Krippenzeiten immer mal wieder für Sekunden mit uns gekuschelt hat, tut sie es seit der Krippe mal für mehrere Minuten. Sie ist aber trotzdem immer noch kein Kuschelkind. In Summe auf den ganzen Tag verteilt, dürften die Kuschelzeiten gleich geblieben sein.
Wir haben bereits ein 2. Kind von 5 Monaten, Alexa ist jetzt 3J 4M und geht inzwischen in den KiGa. Ich bin derzeit wieder zu Hause. Es klappt alles wunderbar. Absolut keinerlei Eifersucht - für Alexa ist der Alltag durch den KiGa überwiegend gleich geblieben.
Servus
Karin
Mitglied inaktiv - 23.12.2003, 13:55