Frage: Kinder und Nein und vielen Dank das es Sie gibt!!!

Lukas16M,lebhaft,aufgeweckt,sehr fröhlich,regt sich nicht so schnell auf,nie schreien gelassen,LL läuft sehr gut,hört selten auf die "NEINS".Doch sein Cousin hat mit 10 Monaten bereits auf die Neins gehört und das bis heute 2J2M!Er ist mehr ein ruhiger Junge.Dank Ihrem Buch weiß ich das es normal ist das L. noch nicht immer auf die Neins hört,was für mich auch nicht schlimm ist.Wie kann das sein das sein C. so gehorcht also bis auf paar Ausnahmen(Trotz)? Ich werde nur in gefährlichen Situationen laut, aber angeschrien habe ich nie noch nie! Meine Eltern/Schwester sagen ich sollte ihn öfter anschreien,das ich viel zu nachsichtig bin,da es nicht sein kann das er noch immer nicht auf die neins hört.Die denken er wird mir auf dem Kopf tanzen.Dabei erlaube ich ihm ja nicht mal alles.Meistens beim Besuch der Eltern wo der C. auch wohnt reagiert er gar nicht auf die neins.Der C.macht L.alles nach, man merkt wie es C. spass macht mal aus der Reihe zu tanzen,da er sonst wirklich sehr brav ist!

Mitglied inaktiv - 25.10.2010, 00:37



Antwort auf: Kinder und Nein und vielen Dank das es Sie gibt!!!

Stichwort: Nein-sagen Hallo, wie stark ein Kind auf das elterliche Nein" reagiert, hängt abgesehen vom Alter und den geistig-kognitiven Fähigkeiten von zwei Dingen ab: einmal davon wie heftig die Konsequenzen sind, die das Verbot begleiten, und zum anderen von der charakterlichen Veranlagung des Kindes. Je heftiger die Konsequenzen ausfallen, angefangen beim lauten Schimpfen und endend beim Klaps auf die Finger oder anderen Formen von Gewalt, desto schneller reagiert das Kind auf das Verbot. Aber nicht die Einsicht, sondern die Angst ist der Lehrmeister. Die charakterliche Veranlgung riecht vom absolut defensiven und willfährigen Kind bis zum stark aufsässigen und herausfordernden (offensiven). Anlage und Erziehung mischen sich in der Kindheit und irgendwann ist nicht mehr klar, was mehr wiegt. Angst ist ein schlechter Lehrmeister. Kinder die mit Angst auf Erziehungsmaßnahmen reagieren, kehren die Machtverhältnisse sofort um, wenn sie auf irgendeine Weise "Oberwasser" bekommen, und sei es auch nur durch das Älterwerden. Dann werden Sie renitent und lassen sich gar nichts mehr sagen. Sie nutzen ihr angeborenes aggressiven Potenzial, um ihr beschädigtes Selbst wieder in Ordnung zu bringen. Zumindest meinen sie das. Das fällt umso heftiger aus, je offensiver diese KInder veranlagt sind. Ergo: Man schreit als informierte und gute Eltern seine Kinder so wenig wie möglich an und wählt zum Durchsetzen des "Nein" Methoden, die auf kommunikative Verständigung und Kompromissfähigkeit ausgelegt sind. Denn das soll ja auch die spätere Konfliktlösungsstrategie werden und nicht das gegenseitige Anschreien. Sie bewegen sich also auf dem richtigen Weg! Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.10.2010