Kind mag Autositz überhaupt nicht was kann man da machen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kind mag Autositz überhaupt nicht was kann man da machen?

Lieber Herr Posth Wie können wir unserem 16 Monate alten Kind das tragen zum einschlafen abgewöhnen (Einschlafstillen funktionierte recht lange, jetzt meist nicht mehr)? Er protestiert (schreit) bei allen anderen Versuchen wie schaukeln, streicheln, singen,usw. In der Nacht wollte er oft beim aufwachen, wenn er schrie auch herumgetragen werden, das mussten wir ihm mittlerweile teilweise auch unter Protest abgewöhnen. Da schaukle ich ihn nun in meinen Armen oder stille ihn. Aber von Sicht und Hörkontakt sind wir noch weit entfernt..(Er schläft bei uns). 2. Frage: Seit er ca. 10 Monate alt ist, will er nicht mehr in den Autositz. Zuerst gings kurze Strecken mit andauerndem Ablenken, nun schreit er meist schon, wenn wir nur losfahren. Fahren nur das allernötigste und höchstens 10 Min. Aber würden gerne mal wieder weiter fahren, nehmen jetzt immer den Zug. Was kann man da machen? (Verscheidene Autositze ausprobiert, am schlimmsten ists in "engen". Vielen Dank!

von manzanillo12 am 14.11.2011, 10:56



Antwort auf: Kind mag Autositz überhaupt nicht was kann man da machen?

Hallo, manchmal muss man als Eltern nur noch etwas hartnäckiger sein, als das Kind. Das Entscheidende dabei ist, dass man nicht die Geduld verliert und immer liebevoll zugewandt belibt. Lieb gewordenen Gewohnheiten werden äußerst ungern von Kindern abgelegt. Das kennt man von Menschen generell. Aber Herumtragen in diesem Alter ist nur noch ausnahmsweise angesagt. Die Alternative ist, am Bett daneben zu sitzen, vielleicht anfangs noch die Hand zu halten oder zu streicheln und erzählen oder Lieder singen usw. Was ist mit Schlafbegleitern, sprich Kuscheltieren? Würde Ihr Sohn sich auch erst einmal mit einem Wasserfläschchen abfinden? Mit dem Autositz ist es dasselbe. Da es aber aus Sicherheitsgründen keine Alternative gibt, hilft nur, wenn sich einer zunächst eimal daneben setzt und Ihren Sohn unterhält. Denken Sie daran, Ihr Sohn befindet sich jetzt immer mehr im Trotzalter und da gehört es dazu, dass unliebsame, ungewollte Dinge erst einmal mit Protest quittiert werden. Das hat es etwas mit dem berechtigten Wunsch nahc Selbstbestimmung zu tun. Aber der kann nicht jedesmal erfüllt werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.11.2011